Mit neun Oscarnominierungen zählt Hans Zimmer (geb. 12. September 1957) zu den angesehensten Deutschen in der Filmwelt. Trotzdem ist sein Name der breiten Masse weniger geläufig als der vieler Stars und Sternchen, da er weder als Schauspieler noch als Regisseur arbeitet. Zimmer ist Komponist, Produzent und Arrangeur für Filmmusik.
Zimmer würde in Frankfurt am Main geboren. Seine Kindheit verbrachte er im nahegelegenen Königstein im Taunus, wo er von klein auf das Klavierspielen lernte. Sein Vater starb früh und Zimmer sieht darin rückblickend ein Grund dafür, dass er sich schon als Kind in musikalische Traumwelten flüchtete.
Mit 17 Jahren zog Zimmer nach London. Zu dieser Zeit wuchs sein Interesse an elektronischer Musik und er tauschte das Klavier gegen einen Synthesizer.
Ab Ende der Siebziger arbeitete er mit verschiedenen Bands, u.a. der Punklegende The Damnned. Seinen größten öffentlichen Auftritt hatte er am 1. August 1981 als MTV erstmals auf Sendungen ging. Der erste Clip, der ausgestrahlt wurde war „Video Killed The Radio Star“ von den Buggles, damals mit Zimmer an den Keyboards.
Zu dieser Zeit verschob sich der Fokus von Zimmers Arbeit jedoch zusehends auf die Kompostion von Musik für Werbeclips sowie TV- und Radio-Jingles. Zudem schrieb er Musik für die TV-Abteilung der BBC, z.b. für die Spieleshow „Go For Gold“. Parallel dazu fasste er zunehmend Fuß im Filmgeschäft. Angefangen mit „Die Geschichte der O. Teil II“ (1984) arbeite er zunächst in Co-Produktion mit anderen Künstlern. Einen ersten massiven Erfolg hatte er 1987 mit der Produktion der Musik zu dem Monumentalepos Der letzte Kaiser, für die die Autoren Sakamoto, Byrne und Su mit einem Oscar ausgezeichnet wurden.
Die von ihm selbst komponierten Musik zu Rain Man (mit Dustin Hoffmann und Tom Cruise) brachte Zimmer seine erste Oscar Nominierung und ebnete ihm den Weg nach Hollywood.
Insgesamt zeichnet Zimmer für die Musik in mehr als 100 Filmen verantwortlich. Zahlreiche davon wurden für die begehrtesten Filmpreise nominiert oder haben sie gewonnen. Bei den Grammys schlagen für Zimmer neun Nominierungen (bei einem Gewinn) und beim Golden Globe elf Nominierungen (bei zwei Gewinnen) zu Buche. Bei neun Academy Awards Nominierungen konnte Zimmer den Oscar einmal mit nach Hause nehmen (für „Der König der Löwen“). Im Dezember 2010 wurde Zimmer mit einem Stern auf dem Hollywood Walk of Fame geehrt.
Zimmers einzigartiger Stil ist durch eine gelungene Mischung aus ethnischen Instrumenten (oft afrikanischen Ursprungs) und elektronischer Musik gekennzeichnet. Zimmers großes Vorbild ist der „Godfather“ der modernen Filmmusik – Ennio Morricone.
Zimmer lebt zusammen mit seiner Frau Suzanne und ihren drei Kindern in Los Angeles. Er hat zudem ein weiteres Kind aus seiner ersten Ehe mit Vicki Carolin (1982 bis 1992).
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