Der Kanadier James Cameron (geb. 16. August 1954) avancierte nach Science Fiction Meilensteinen wie Terminator und „ Aliens - Die Rückkehr“ mit Titanic und „Avatar“ zum aktuell erfolgreichsten Regisseur und Drehbuchautor Hollywoods.
Cameron kam in Kapuskasing zur Welt und wuchs in Niagara Falls als Sohn eines Elektroingenieurs und einer Malerin auf. Als er mit 15 Jahren Stanley Kubricks „2001: Odyssee im Weltraum“ sah, war er so begeistert, dass er später selbst Filme drehen wollte. Deshalb las er in seiner Freizeit besonders gerne Sachbücher über das Filmemachen und über Spezialeffekte.
1971 siedelte Cameron mit seiner Eltern und seinem Bruder Mike nach Brea in Orange County (Kalifornien) um. Da sich Camerons Eltern die Ausbildung an einer Filmhochschule nicht leisten konnten, schienen sich seine Jugendträume nicht verwirklichen zu lassen. Cameron begann zunächst ein Physikstudium, das er aber wegen Schwierigkeiten mit den benötigten mathematischen Grundlagen abbrach. Danach versuchte er sein Glück mit einem Englischstudium, aber auch dieses führte er nicht zu Ende.
Ohne Abschluss schlug sich Cameron mit Gelegenheitsjobs, meist als Lastwagenfahrer durch. In seiner Freizeit brachte er sich autodidaktisch die theoretischen Grundzüge des Filmemachens bei. Er verbrachte viel Zeit in Leihbibliotheken und kopierte Fachbücher oder fertigte handschriftlich Zusammenfassungen der Bücher an, wenn das Kopieren in einer Bibliothek nicht erlaubt war.
1979 drehte er zusammen mit einem Freund seinen ersten Kurzfilm „Xenogenesis“, eine zwölfminütige Science Fiction Story, bei der er selbst als Regisseur, Produzent und Autor fungierte.
Noch im gleichen Jahr gelang es ihm einen Job bei der Produktionsfirma von B-Movie-Zar Roger Corman zu bekommen. Dort versah er unter anderem die Postion des Art Directors bei „Sador – Herrscher im Weltraum“, die des Special Effects Director bei John Carpenters Die Klapperschlange und die des Production Designers bei Planet des Schreckens.
1981 war Cameron als Special Effects Director für „Fliegende Killer - Piranha II“ vorgesehen. Da Regisseur Miller Drake jedoch absprang, fand er sich unversehens auf dem Regiestuhl wieder. Die Arbeiten entwickelten sich für Cameron zu einem Desaster. Ein Großteil der Crew der US-Italienischen Co-Produktion sprach kein Englisch. Mit Executive Producer Ovidio G. Assonitis kam sich Cameron derart in die Haare, dass er kurz vor Ende der Dreharbeiten gefeuert – und der Film ohne ihn fertiggestellt wurde. Durch den Stress wurde Cameron Nachts von Alpträumen geplagt. In einem dieser Alpträume wurde Cameron von einem Robot-Attentäter, der aus der Zukunft kam, verfolgt.
Aus diesem Traum sollte sich das Drehbuch zu „Terminator“ entwickeln. Cameron verkauft das Script für einen US Dollar an die Neugründung Pacific Western Productions, unter der Bedingung, dass er selbst Regie führen durfte. Der Vertrieb Orion Pictures vermutete, das sich die 6,5 Millionen-Dollar Produktion bestenfalls eine Woche in den Kinos halten würde. Sie sollten sich täuschen und Terminator wurde ein Kassenschlager.
Noch bevor der Film in die Kinos kam, hatte Cameron zwei weitere aufsehenerregende Drehbücher verfasst. Zum einen für Rambo 2, zum anderen für Aliens - Die Rückkehr. Bei letzterem konnte er aufgrund seines Erfolgs mit Terminator auch selbst Regie führen.
Nachdem Cameron zuvor mit relativ kleinen Budgets gigantische Summen eingefahren hatte, konnte er 1989 mit Abyss erstmals mit einem wirklich großen Budget (fast dreimal so hoch wie bei „Aliens II“) arbeiten. Trotz modernster Computeranimationen blieb der Film bei den Besucherzahlen deutlich hinter Camerons vorangegangenen Projekten zurück.
Trotz dieses kleinen Rückschlags konnte Cameron für Terminator 2 - Tag der Abrechnung mit über 100 Millionen Dollar das bis dahin größte Budget in der Filmgeschichte auftreiben. Es sollte sich lohnen. Nachdem der erste Teil knapp 80 Millionen Dollar eingespielt hatte, klingelten beim Sequel mehr als 500 Millionen Dollar in den Kassen.
Auf Anraten von Terminator-Star Arnold Schwarzenegger versuchte sich Cameron bei seinem nächsten Projekt erstmals außerhalb des Science Fiction Genres. Mit der Komödie True Lies - Wahre Lügen mit Schwarzenegger und Jamie Lee Curtis bewies Cameron, das er auch in einer gänzlich anderen Sparte ein goldenes Händchen besitzt.
Mit seinem nächsten Film Titanic sollte sich Cameron nochmals auf gänzlich anderes Terrain begeben. Das über drei Stunden lange Action-Drama brach mit einem Umsatz von fast zwei Milliarden Dollar alle bis dahin aufgestellten Rekorde in der Filmindustrie. Titanic wurde für unglaubliche 14 Oscars nominiert, von denen er elf gewinnen konnte. Darunter den Academy Award für beste Regie.
Dennoch hatte Cameron in den nächsten Jahren Probleme seine Scripts zu verkaufen. Seine Scripts für „Spiderman“ und „Planet der Affen“ wurde jeweils abgelehnt und die Regieposten gingen an Sam Raimi, respektive Tim Burton.
Der erste und einzige Film, der Titanic in den Schatten stellen sollte, stammte wiederum von Cameron. Nach zehn Jahren Spielfilmabstinenz spülte sein nächstes Projekt „Avatar“ 2,7 Milliarden Dollar in die Kassen.
Camerons Privatleben ist durch häufig wechselnde Partnerschaften gekennzeichnet. Auffällig ist, das vier seiner insgesamt fünf Ehen mit Kolleginnen aus der Filmbranche geschlossen wurden. Seine zweite Frau Gale Hunt Hurt war die Produzentin von Terminator. Seine vierte Frau Linda Hamilton ist besonders durch ihre Rolle als Sarah Conner in „Terminator I+II“ bekannt. Bei den Dreharbeiten zu Titanic lernte Cameron seine aktuelle Lebensgefährtin Suzy Adams kennen, die er im Jahr 2000 heiratete. Cameron hat vier Kinder.
Obwohl Cameron in den USA lebt, ist er nach wie vor kanadischer Staatsbürger. Seinen Antrag auf Einbürgerung in die USA zog er 2004 zurück, nachdem George W. Bush die Präsidentschaftswahlen für sich entschieden hatte.
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