Kein Schauspieler neben Jet Li (geb. 23. April 1963) hat es geschafft, das asiatische Martial Arts Kino im Westen so bekannt und beliebt zu machen. Spätestens seit Lethal Weapon 4 - Zwei Profis räumen auf ist sein Name in aller Munde und mit „Romeo Must Die“ stellte Li nachhaltig unter Beweis, das ein Film mit typischen Elementen des Hong Kong Kinos mit dem Geschmack europäischer und amerikanischer Fans vereinbar ist.
Li Lian Je wurde in Peking geboren. Als er zwei Jahre alt war verstarb sein Vater und ließ Li zusammen mit seiner Mutter und drei älteren Geschwistern Alleine zurück.
Mit acht Jahren fing Li an Wushu, einen modernen Vollkontaktsport, der seit 1949 aus klassischen chinesischen Kampfkünsten entwickelt wurde, zu trainieren. Er wurde in die Stadtmannschaft von Peking aufgenommen, die eine ganze Reihe von asiatischen Martial Arts Kinostars hervorgebracht hatte. Neben Li ist im Westen vorallem Donnie Yen bekannt. Bis 1979 gewann Li fünfmal die Jugendlandesmeisterschaft in Wushu. Bei einer Tour mit seinem Wushu-Team durch die USA wurde ihm vom damaligen US-Präsidenten Nixon ein Job als Leibwächter angeboten. Li lehnte jedoch ab, da es ihm wichtiger war sich für China als für die USA zu engagieren.
Im Erwachsenenbereich konnte Li seine Erfolge aus dem Jugendsektor nicht fortsetzen, er strebte aber auch zusehends nach einer Karriere beim Film. Mit 19 Jahren spielte er die Hauptrolle in „Shaolin - Kloster der Rächer“, das in der Volksrepublik China eine regelrechte Martial Arts Hysterie auslöste.
Mitte der Achtziger zog Li nach Hong Kong. Sprachlich musste er sich dabei vom gewohnten Mandarin hin zum Kantonesischen umorientieren. Er firmierte nun unter dem bürgerlichen Namen Ley Lin Git. Als Pseudonym verwendete wie schon in der VR China Jet Lee bzw. Li. Die Schreibweise Lee gebrauchte er zum letzten Mal 1993 in The Kung Fu Cult Master. Seine erste Hong Kong Produktion war Final Fight, bei dem er nicht nur die Hauptrolle spielte, sondern auch Regie führte.
Zum Star des Hong Kong Kinos wurde Li mit Once Upon a Time in China. Der Film wurde 1992 bei den Hong Kong Film Awards achtmal nominiert und konnte den Preis viermal gewinnen. Once Upon a Time in China konnte zudem einigen Erfolg in den USA und Europa erzielen, nachdem Regisseur Tsui Hark schon zuvor mit „A Chinese Ghoststory“ im Westen von sich Reden gemacht hatte. Insgesamt wurden bis zum letzten Teil Once Upon a Time in China & America (1997) fünf Fortsetzungen gedreht.
Weitere wichtige Stationen von Lis Hong Kong-Zeit waren „Tai-Chi“ (mit Michelle Yeoh, die durch „Tiger & Dragon“ und den James Bond Film „Der Morgen stirbt nie“ ebenfalls im Westen zum Star werden sollte) sowie die Action Highlights Black Mask und Contract Killer - Im Auftrag des Todes.
1998 startete Lee seine US-Karriere mit einem Donnerschlag. In Lethal Weapon 4 - Zwei Profis räumen auf zeigte er, das er ohne Probleme mit den westlichen Stars Mel Gibson und Danny Glover mithalten konnte. Zudem gelang es ihm, Produzent Joel Silver das Versprechen abzuringen, die Hauptrolle in seinem nächsten Film „Romeo Must Die“ spielen zu dürfen. Die moderne, actionreiche Version des Shakespeare Dramas „Romeo und Julia“ wurde zum Kassenschlager. Ähnlich Erfolge erzielte er mit „Born 2 Die“ und „Unleashed – Entfesselt“ an der Seite von Morgan Freeman.
Die höchste Stufe auf der Erfolgsleiter erreichte Li, der inzwischen die US-Staatsbürgerschaft erworben hatte, mit einer Rückkehr zum Hong Kong Kino. Das monumentale Historienepos Hero zeigt Li nicht nur als brillanten Darsteller, sondern spielte mit knapp 180 Millionen Dollar mehr ein, als jeder andere Film mit Li in der Hauptrolle. Hero ist bis heute der dritterfolgreichste ausländische Film aller Zeiten in den USA.
2010 wurde Li die Ehre zuteil von Sylvester Stallone für The Expendables verpflichtet zu werden, einem Actionspektakel, bei dem sich die wichtigsten Protagonisten des Genres die Klinke in die Hand geben.
In seiner Freizeit engagiert sich Li als Botschafter für das internationale Rote Kreuz. Er ist Anhänger des tibetanischen Buddhismus. 2009 stellte Li der Öffentlichkeit mit „Wuji“ ein selbstentwickeltes Fitnessprogramm vor, das Elemente des Kampfsports mit Yoga und Pilates kombiniert.
Seine erster Ehe führte Li von 1987 bis 1990 mit der Kampfsportlerin Qiuyan Huang. Die beiden haben zwei Töchter. In zweiter Ehe ist er mit der ehemaligen Miss Asia und Schauspielkollegin Nina Li Zhi verheiratet. Aus dieser Beziehung hat er zwei weitere Töchter. 2009 nahm Li die Staatsbürgerschaft von Singapur an.
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