Bruno Mattei, auch bekannt als Vincent Dawn, (geb. 30. Juli 1931, gest. 21. Mai 2007 in Rom) war einer der profiliertesten italienischen B-Movie Regisseure der Siebziger und Achtziger. Neben Exploitation Streifen wurde er besonders durch Gore und Zombie Filme zu einer Kultfigur für Trash Fans. Vor seinem Tod 2007 gelang ihm mit zwei Zombie Filmen ein eindrucksvolles Comeback.
Mattei wuchs in Rom auf. Sein Vater war Inhaber eines Studios für Filmschnitt und Tontechnik. Nach einem Studium an der C.S.C. Filmschule arbeitete er einige Jahre im Betrieb seines Vaters. Nach eigenen Aussagen hat er dort von 1956 bis Anfang der Siebziger mehr als 100 Filme geschnitten. Darunter Mario Bava's Nachts wenn Dracula erwacht und Jess Franco's Venus Im Pelz.
Sein erster Film als Regisseur war das Romantikdrama Armida, Il Dramma di Una Sposa, das nur in Italien veröffentlicht wurde und kaum Beachtung fand. Mit dem Exploitation-Streifen Cuginetta…Amore Mio hatte er 1976 wesentlich mehr Erfolg, so dass er umgehend weitere Filme drehen konnte.
Werke wie Per le SS und KZ 9 Lager di Stermino scheinen einen Versuch darzustellen, die damals beliebten Frauengefängnis und Sexploitationfilme bis auf den Gipfel der Geschmacklosigkeit zu treiben.
Deutlich gemäßigter dagegen fiel Emanuelle – Sinnlichkeit hat tausend Namen (mit Laura Gemser) aus.
1979 drehte Mattei Ein zärtliches Biest mit der späteren italienischen Parlamentsabgeordneten Illona Staller in der Hauptrolle.
1980 standen zunächst zwei Nunexploitation-Werken auf seiner Agenda. Besonders mit L’Altro Inferno begann Mattei sich in Richtung Horror zu orientieren. Noch im gleichen Jahr machte er sich mit VIRUS - Die Hölle der Lebenden Toten schnell einen Namen. Vom Internationalen Filmlexikon als „eine mit pseudophilosophischen Betrachtungen aufgeladene Kannibalismus-Orgie“ bezeichnet, avancierte Mattei mit dem Streifen zur Kultfigur für Fans von trashigen Zombie und Kannibalen Machwerken.
In den nächsten beiden Jahren kehrte Mattei zum Exploitationgenre zurück. Nero und die Huren des römischen Reiches sowie Caligula und Messalina sind beiden nach dem gleichen Muster gestrickt: Gewalt, Sex und Blut. Seine beiden 1982er Emanuelle Filme mit Laura Gemser stehen ehr in der Tradition von Jess Francos Gefängnisfilmen als von Joe D’Amatos Softerotik Emanuelle Movies.
In den nächsten Jahren versuchte sich Mattei mit abnehmendem Erfolg an Kopien erfolgreicher internationaler Produktionen, von Mad Max über Terminator, Alien, Der weiße Hai bis 8 MM - Acht Millimeter. Lediglich mit der Fertigstellung des von Lucio Fulci angefangenen Zombie 3 - Ein neuer Anfang konnte Mattei seine Fans begeistern. So verschwand Mattei fast völlig von der Bildfläche.
Erst mit seinen beiden neuen Zombiefilmen ab 2006 konnte Mattei an alte Glanzzeiten anknüpfen.
2007 verschlechterte sich Matteis Gesundheitszustand rapide und bei einer Untersuchung wurde ein Gehirntumor gefunden. Bei einer Operation zur Entfernung des Tumors fiel er ins Koma, aus dem er nicht mehr erwachte. Mattei verstarb am 21. Mai 2007 im Alter von 75 Jahren in Rom.
Aufgrund der oft dämlichen Dialoge und der schlechten Spielerischen Leistung seiner Darsteller gilt Bruno Mattei Trash Fans als der Ed Wood Italiens.
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