Joaquin Phoenix (geb. 28. Oktober 1974) ist einer der überzeugendsten Charakterdarsteller der Gegenwart. Für seine Darstellung schwieriger, oft seltsamer Typen wurde er u.a. für zwei Oscars nominiert. 2008 erklärte Phoenix seine Schauspielerkarriere für beendet. Seit dieser Zeit fällt er in der Öffentlichkeit vor allem durch obskures Benehmen auf.
Phoenix erblickte in Puerto Rico unter dem Namen Joaquin Rafael Bottom als das mittlere von fünf Kindern das Licht der Welt. Seine Eltern John Bottom und Arlyn Dunetz waren zu diesem Zeitpunkt als Missionare der obskuren Sekte Children Of God tätig. Durch ihre Reisetätigkeit verbrachte Phoenix seine frühen Jahre in Mexico und verschiedenen Südamerikanischen Ländern.
1978 verließen Phoenix Eltern die Sekte, zogen nach Kalifornien um, und änderten ihren Familienamen von Bottom zu Phoenix, um den Neuanfang zu unterstreichen.
Um seine Verbundenheit zu seinen beiden älteren Geschwistern River und Rain zu symbolisieren nannte sich Joaquin Phoenix als Jugendlicher Leaf. Für seine ersten Arbeiten als Schauspieler bis 1989 verwendete er das Pseudonym Leaf Phoenix.
Seine Eltern fanden bürgerliche Jobs, die Mutter als Sekretärin beim Fernsehsender NBC und der Vater als Landschaftsgärtner. Die fünf Kinder mussten zu dieser Zeit oft als Straßenmusiker auftreten, um Geld in die leere Familienkasse zu bringen. Bei einem Auftritt an einer Straßenecke in Hollywood wurden sie dabei von der Künstleragentin Iris Burton (die auch Kisten Dunst und Drew Barrymore vertrat) entdeckt, die den Geschwister von da an kleinere Jobs in TV Werbespots und Fernsehserien vermittelte.
Nachdem Phoenix 1989 für seine Rolle in Eine Wahnsinnsfamilie für einen Young Artist Award for Best Young Actor Starring in a Motion Picture nominiert wurde, beschloss er, eine Pause mit der Schauspielerei einzulegen.
1993 kam Phoenix dennoch in die Schlagzeilen, nachdem sein Bruder River, der gerade dabei war, den Durchbruch als Schauspieler zu schaffen, am 31. Oktober vor Johnny Depps Club The Viper Room an einer Überdosis Heroin und Kokain verstarb. Joaquin hatte zwar noch einen Notarzt gerufen, dieser kam jedoch zu spät.
1994 beschloss Phoenix wieder auf die Leinwand zurückzukehren. Er konnte sich jedoch für keines der ihm vorgelegten Drehbücher erwärmen. Erst To Die For (mit Nicole Kidmann) war ihm lohnswert genug für diesen Schritt. Es folgten Rollen u.a. in 8 MM - Acht Millimeter (an der Seite von Nicolas Cage) in Oliver Stones U-Turn - kein Weg zurück und schließlich in Ridley Scotts Gladiator. Letztgenannter Film brachte Phoenix eine Oscar-Nominierung für seine Rolle als Kaiser Commodus.
Besondere Ehre würde Phoenix 2005 zuteil, als noch von Johnny Cash persönlich, kurz vor dessen Tod, für würdig befunden wurde, die Countrylegende in der Biographie Walk the Line zu spielen. Reese Witherspoon als June Carter-Cash gewann einen Oscar und auch Phoenix wurde für seine kongeniale Cash Interpretation für einen Oscar als bester Schauspieler nominiert. Zwar klappte es mit dem Oscargewinn nicht, aber dafür gab es einen Golden Globe für seine Rolle. Zudem wurde der Soundtrack zu Walk the Line, für den Phoenix in weiten Teilen verantwortlich zeichnet, mit einem Grammy gekürt.
Am 27. Oktober 2008 erklärte Phoenix seine Schauspielkarriere mit sofortiger Wirkung für beendet und erklärte, dass er eine Zukunft als Rap-Musiker anstrebt. Bei einem Interview zur Promotion für seinen letzten Film Two Lovers im Februar 2009 bei der Lettermann Show wirkte Phoenix außerordentlich verwirrt, was in der Press zu weitreichenden Diskussionen um seinen Geisteszustand führte.
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