Lamberto Bava (geb. 3. April 1960 in Rom) ist der Sohn des italienischen Horror-Großmeisters Mario Bava. Seit seinem Debüt 1980 mit Macabro - Die Küsse der Jane Baxter zählt er selbst zur Riege der international beachteten Macher Phantastischen Kinos made in Italy.
Ab 1965 assistierte Lamberto seinem Vater bei Produktionen wie Planet der Vampire, Die Toten Augen des Dr. Dracula, Im Blutrausch des Satans und schließlich Shock. Bei Shock stieg Lamberto 1977 vom Assistenten zum Co-Regisseur auf und zeichnete zudem für das Drehbuch mitverantwortlich.
Da Lamberto Mitte der Siebziger für die gleiche Werbeagentur wie Ruggero Deodato arbeitete, ergab sich so eine weitere Connection in die Filmbranche und Lamberto konnte Erfahrungen als Co-Drehbuchautor u.a. bei Mondo Cannibale 2 und Cannibal Holocaust sammeln.
Für Produzent Pupi Avanti drehte Lamberto 1980 seinen ersten eigenen Film, den Psychohorrorthriller Macabro - Die Küsse der Jane Baxter . Im gleichen Jahr unterstützte Lamberto zusammen mit seinem Vater Dario Argento bei Horror Infernal. Es folgte eine langjährige Zusammenarbeit von Lamberto und Dario Argento, die Ihre Fortsetzung zunächst bei Tenebre fand.
A Blade in the Dark war eigentlich als vierteilige Fernsehserie geplant, die mit kleinem Budget auf 16mm gedreht werden sollte. Lamberto schwebte jedoch ein wesentlich härterer Film als sein Debüt Macabro vor, was im Rahmen einer TV-Produktion unmöglich war. Es gelang ihm, den Produzenten zu überzeugen, vom Konzept der Mini-Serie abzukommen und stattdessen einen Kinofilm zu finanzieren. A Blade in the Dark wurde ein Slasher mit Giallo-Anleihen, der stilistisch zwischen den Werken von Mario Bava und Dario Argento anzusiedeln ist.
Blastfighter entstand im gleichen Jahr. Autor Dardano Sacchetti hat das Buch für den Mad-Max-Klon eigentlich für Luci Fulci geschrieben. Zusammen mit Monster Shark, schien Lamberto von der Linie, die er mit seinen ersten beiden Filmen eingeschlagen hatte abzuweichen.
Zum Glück kehrte er mit Dance of the Demons (1985), das von Dario Argento produziert wurde, zu ihr zurück, und blieb ihr treu. Es folgten hochklassige Giallos wie Midnight Ripper (1986) und Das Unheimliche Auge (1987), sowie, wiederum in Zusammenarbeit mit Dario Argento, das Splatter-Highlight Dance of the Demons 2.
Danach verlegte Lamberto seinen Schwerpunkt auf Fernsehproduktionen. Für die Giallo-Reihe von „Turo di Notte“ drehte er sechs einstündige, von Dario Argento produzierte, Folgen. Danach führte er Regie bei einigen TV-Filmen in Spielfilmlänge für die Serie Brivido Giallo des Senders Reteitalia, darunter Die Gruft, GhostHouse 2 und Dinner With The Vampire.
Nach einem Remake von Dario Argentos Mini-Serie La Porta Sul Buio erwies Lamberto 1990 seinem Vater eine Hommage und verfilmte das 1960er Meisterwerk Die Stunde wenn Dracula kommt (La Maschera del Demonio) neu. Mit dem hochklassigen Giallo Body Puzzle (1992) sollte Lamberto für längere Zeit seinen letzten Kinofilm abliefern. Von nun an konzentrierte er sich auf Fantasy und Abenteuer-Produktionen für das Fernsehen. Darunter die aufwendige, vierteilige deutsch/italienische Koproduktion Piraten mit Mario Adorf.
Erst ab 2005 wandte sich Lamberto Bava mit The Torturer wieder dem Kino zu.
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