Marlon Brando (geb. 3. April 1924 in Omaha; gest. 1. Juli 2004 in Los Angeles) war einer der berühmtesten und meist ausgezeichneten Schauspieler seiner Generation.
Wie kein anderer verkörperte er den Rebellen par Excellence auf der Leinwand. Vom American Film Institute wurde er auf den vierten Platz in der Liste der 25 größten männlichen Filmlegenden aller Zeiten gewählt.
Brandos Familie stammte von deutschen Einwanderern ab, deren ursprünglicher Name Brendau lautete. Marlon war das jüngste von drei Geschwistern. Sein Vater war eigentlich Ingenieur, er arbeitete jedoch nach der Geburt der Kinder als Vertreter im Außendienst.
Gegen Ende der Dreißiger betrieb die Familie eine Pferderanch in der Nähe von Chicago. Die Familienverhältnisse waren zerrüttet. Beide Eltern hatten Alkoholprobleme, zahlreiche außereheliche Affären und vernachlässigten ihre Kinder. Dieser Situation entsprechend war Brando ein schlechter, introvertierter Schüler mit einem ausgeprägten Hang zur Rebellion.
Autorität begegnete Brando mit Aggression. Deshalb nahm ihn sein Vater mit Siebzehn von der Highschool und schickte ihn auf die Shattuck Military Academy in Minnesota. Nach zwei Jahren flog Brando von der Akademie.
Nachdem Brando in einer Schultheatergruppe erste Schauspiel-Erfahrungen gesammelt hatte, ging er 1943 nach New York, wo er eine Ausbildung im Dramatic Workshop (der weitere bekannte Schauspieler wie Walter Matthau und Tony Curtis hervorbrachte) absolvierte.
Seine wichtigste Lehrerin war Stella Adler, die ihn im Method Acting, bei dem es darum geht Erinnerungen aus dem eigenen Leben in die gespielte Rolle einfließen zu lassen, unterrichtete. Ab 1944 erhielt Brando erste Engagements am Broadway.
Mit den Dreharbeiten zu Die Männer wurde 1949 der Grundstein zu Brandos Aufstieg zum Weltruhm gelegt. Besonders die Rolle des unangepassten, introvertierten Rebellen ist heutzutage mit Brando schon fast archetypenhaft verbunden.
Brandons Privatleben ist von zahlreichen längeren und kürzeren Affären, u. a. mit Marilyn Monroe, geprägt. In den Sechzigern und Siebziger Jahren engagierte sich Brandon stark in der Bürgerrechtsbewegung. Er unterstützte beispielsweise die Black Panthers und das militante American Indian Movement (A.I.M.). Um der Besetzung von Wounded Knee durch das A.I.M. öffentliche Beachtung zu ermöglichen, verweigerte Brando den Oscar, den er für Der Pate erhalten sollte. Zudem versteckte er A.I.M. Aktivisten, die auf der Flucht vor dem FBI waren, bei sich Zuhause.
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