Wes Craven (geb. 2. August 1939) ist einer der einflussreichsten amerikanischen Horror-Regisseure. Mit A Nightmare on Elm Street und Scream initiierte er zwei der weltweit erfolgreichsten Filmserien des Genres. Aber auch mit The Last House on the Left und The Hills Have Eyes zeichnet er für weitere, für das gesamte Genre stilbildende Werke, verantwortlich.
Craven ist das Kind einer Baptistenfamilie aus Cleveland (Ohio), in der Alkohol, Zigaretten, Glückspiel und selbst der Besuch eines Kinos als unmoralisch verurteilt wurden.
Craven strebte zunächst eine akademische Laufbahn an. Nach einem Collegestudium mit Bachelor-Abschluss in Englisch und Psychologie, erwarb er einen Master-Abschluss in Philosophie und Literaturwissenschaft. Nach seinem Studium trat er eine Stelle als Lehrbeauftragter für Englisch am Clarkson College of Technology in Potsdam (New York) an.
In erster Ehe war Craven bis 1970 mit Bonnie Broecker verheiratet. Aus dieser Beziehung gingen die beiden Kinder Jonathan (geb. 1965) und Jessica (geb.1968) hervor.
Zu Film kam Craven zunächst über einen Job als Soundeditor für eine kleinere New Yorker Produktionsfirma. Mit Together produzierte er 1971 eine eher belanglose Softerotikgeschichte. Interessant ist jedoch, dass Together die erste von zahlreichen weiteren Kooperationen von Craven mit Sean S. Cunningham (dem späteren Regisseur von Freitag der 13. und Schöpfer von Jason Voorhees) darstellte.
Mit seinem ersten eigenen Werk gelang ihm 1972 jedoch ein Paukenschlag. The Last House on the Left (auch bekannt als Mondo Brutale). Vom Lexikon des Internationalen Films als widerliche Brutalitätenshow abqualifiziert, gab der Streifen die Initialzündung für ein neues Horror-Subgenre: „Rape And Revenge“. Nach Ruggero Deodatos Der Schlitzer, der eine nur allzu offensichtliche Kopie von The Last House on the Left (sogar wie im Original mit David Hess als Hauptdarsteller) war, gab es 2009 ein offizielles Remake von Dennis Iliadis.
In den Jahren nach Mondo Brutale wollte Craven zunächst keine Horrorfilme mehr drehen. Da er aber außer für Angela keine Produzenten für seine Projekte gewinnen konnte und seine Ersparnisse inzwischen gänzlich aufgebraucht waren, ließ er sich 1978 erneut auf einen Splattermovie ein: The Hills Have Eyes. Und wiederum gelang im ein genreprägendes Meisterwerk. Cravens Geschichte über verstrahlte, kannibalistische Bergarbeiter wurde zu einer wichtigen Inspiration für die nachfolgende Regie-Generation und erfuhr 2006 ein gelungenes Remake von Alexandre Aja, bei dessen Drehbuch und Produktion Craven persönlich beteiligt war.
1984 wurde in A Nightmare on Elm Street mit Freddy Krueger eines der bekanntesten Monstren der neueren Horrorgeschichte erstmals auf die Menschheit losgelassen. Obwohl Krueger inzwischen in insgesamt 8 Filmen auftaucht, kennt Craven nur seine beiden eigenen Filme mit Krueger als legitim an und sagt, dass es sich eigentlich um eine Trilogie handelt, deren dritten Teil er selbst realisieren muss.
Privat lief es zu dieser Zeit für Craven weniger gut. Auch mit seiner 1982 geschlossenen zweiten Ehe hatte er kein Glück. Er trennte sich 1985 von Millicent Eleanor Meyer, nachdem diese eine lesbische Affäre mit Sharon Stone angefangen hatte. Laut dem Buch American Rhapsody (von Joe Eszterhas) soll Sharon Stone Craven am Tag der Scheidung zwölf schwarze Rosen geschickt haben.
Den ganz großen (auch finanziellen) Durchbruch erzielte Craven mit Scream. Der rasante Gattungsmix aus Slasher und Teeniekomödie spielte alleine in den USA 173 Millionen Dollar an den Kinokassen ein.
Finanziell abgesichert konnte sich Craven 1999 (zwischen dem ersten und zweiten Sequel zu Scream) nach seinen gescheiterten Bemühungen in den Siebzigern ohne Sorgen mit Music Of The Heart auf ein anderes Parkett begeben.
Das Drama erhielt zwei Oscar Nominierungen (für Meryl Streep als Hauptdarstellerin und für die beste Filmmusik).
Wes Craven verstarb am 30. Aufust 2015 in Los Angeles, Kalifornien, USA.
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