In seiner über vierzigjährigen Karriere konnte sich Dustin Hoffman (geb. 8. August 1937) als der Antiheld des Kinos schlechthin etablieren. Seit den Achtzigern profilierte sich der mit rund 50 internationalen Filmpreisen geehrte Charakterdarsteller zudem in hochklassigen Komödien.
Hoffmans Vater arbeitete zur Zeit seiner Geburt in Los Angeles als Set-Dekorateur für Columbia Pictures. Seinen Vornamen Dustin wählten seine Eltern als Hommage an den Stummfilm-Star Dustin Farnum.
Hoffman wollte ursprünglich Profi-Pianist werden und studierte deshalb zunächst Musik in Santa Monica. Zu dieser Zeit war er recht schüchtern, weshalb er eine Schauspielausbildung in Pasadena anfing, da er sich davon erhoffte, besser Frauen kennenlernen zu können. Dort lernte er Gene Hackman kennen. Die Dozenten attestierten beiden mangelndes Talent als Schauspieler. Daraufhin hängten sie die Ausbildung in Pasadena an den Nagel, und zogen nach New York, um dort ihr Glück zu versuchen. Längere Zeit lebten sie zusammen mit Frank Duvall in einer Wohngemeinschaft. Bis heute verbindet das Trio eine innige Freundschaft. Die Drei teilten jedoch nicht nur eine Bleibe, sondern auch den innigen Wunsch, ihrem großen Vorbild Marlon Brando nachzueifern. In besonderem Maße gelang dies Hoffman, der neben Brando der einzige Schauspieler werden sollte, dem es gelang, zwei Oscars für den besten Hauptdarsteller in Filmen zu gewinnen, die gleichzeitig die Trophäe für den besten Film erhielten.
Hoffman konnte zwar einige Theaterrollen und kleinere Gastauftritte in TV-Serien wie „Die gnadenlose Stadt“ und „Preston & Preston“ ergattern, seine Karriere kam zunächst jedoch nur sehr schleppend in Tritt. Bis zu seinem 31sten Lebensjahr fristete er seine Existenz unterhalb der offiziellen Armutsgrenze in den USA.
Dies änderte sich 1967 mit einem Paukenschlag. Mit seinem zweiten Kinofilm Die Reifeprüfung wurde Hoffman direkt für einen Oscar in der Kategorie „Bester Hauptdarsteller“ nominiert. Die Gesellschaftssatire, die das Verhältnis eines jüngeren Mannes (Dustin Hoffman als Benjamin Braddock) mit einer älteren Frau (Anne Bancroft als Mrs. Robinson) thematisiert, brachte frischen Wind in das damals leicht angestaubte Hollywood – und gilt noch heute als revolutionärer Film. 1998 erreichte Die Reifeprüfung bei der Wahl zum besten amerikanischen Film aller Zeiten des „American Film Institute“ den 7. Platz.
In den nächsten Jahren ging Hoffmans Erfolgsgeschichte auf dem gleichen Level weiter. Seine Rolle als Ganove Ratso Rizzo in Asphalt Cowboy brachte ihm seine nächste Oscar Nominierung. Hoffmanns Karriere-Höhepunkte Anfang der Siebziger waren der Western „Little Big Man“, das Gefängnisdrama Papillon, die Filmbiografie Lenny und das knallharte Actiondrama Strawdogs, dem nachgesagt wird, dass es das alte Hollywood in einem Kugelhagel untergehen ließ.
In der zweiten Hälfte der Siebziger drehte der zuvor recht produktive Hoffman nur vier Filme, die heute jedoch alle als Klassiker gelten. „Stunde der Bewährung“ als pessimistisches Gesellschaftsdrama, Der Marathon Man als großartiger Spionagethriller, Die Unbestechlichen als grandiose Verfilmung des Watergate Skandals und schließlich das psychologisch packende Familiendrama Kramer gegen Kramer, für das Hoffman seinen ersten Academy Award gewinnen konnte.
Nachdem Hoffman für oft schwierige und sperrige Rollen in gesellschaftskritischen und oft düsteren Filmen berühmt geworden war, erweiterte er sein Spektrum ab den Achtzigern um leichtere Kost. Sein Spiel in der Komödie Tootsie war jedoch nicht weniger brillant und wurde mit seinem zweiten Oscar honoriert.
Ab diesem Zeitpunkt waren Hoffmans Rollen von einem Wechsel zwischen unterhaltsamen und komplexeren, sozialkritischen Filmen, wie der äußerst schwarzhumorigen Politsatire Wag the Dog, geprägt.
Insgesamt wurde Hoffman bis heute für sieben Oscars und 13 Golden Globes (bei fünf Gewinnen) nominiert. Bei der Wahl des Entertainment Weekly Magazines zum größten internationalen Filmstar aller Zeiten landete Hoffman auf Platz 28.
Hoffman war zweimal verheiratet und hat fünf leibliche Kinder sowie eine Adoptivtochter.
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