Steve Buscemi wurde am 13. Dezember 1957 in Brooklyn, New York geboren. Steve Buscemi ist eine Ikone des Independent-Films. Seine Kurzauftritte und Cameos sind ungezählt; kaum eine unabhängige Produktion, die ins Kult-Pantheon der Indie-Götter aufgenommen werden will, kommt ohne ihn aus. Buscemi arbeitete von Jim Jarmusch über Martin Scorsese, Abel Ferrara, den Coen-Brüdern, bis zu Gus van Sant und Quentin Tarantino mit so ziemlich allen Regisseuren von Rang und Namen, die ihre Visionen auf die Leinwand bringen wollen, ohne jede ihrer Entscheidungen gegen das Studiosystem Hollywoods durchsetzen zu müssen. Auf Long Island aufgewachsen, suchte Buscemi nach seinem College-Abschluss 1975 seinen Einstieg als Schauspieler und tingelte als Stand-Up-Komiker durch die Clubs und Kleinkunstbühnen von Manhattan. Sein Vater, ein Strassenfeger, drängte ihn in weiser Voraussicht, auch noch eine Prüfung für den Öffentlichen Dienst abzulegen, falls das mit der Schauspielerei nicht klappen sollte. So arbeitete Buscemi fünf Jahre lang als New Yorker Feuerwehrmann, ehe er 1986 seine erste grössere Rolle in Bill Sherwoods AIDS-Drama Partin Glances spielte und damit seine Karriere begann.
Nach einigen Kurzauftritten in TV-Serien wie Miami Vice und kleineren Rollen in Kinofilmen, darunter in den Coen-Produktionen Miller's Crossing und Barton Fink, stieg Buscemis Stern parallel mit dem von Quentin Tarantino steil auf am Kino-Himmel, als er 1992 den Mr. Pink (eine Rolle, die Tarantino ursprünglich für sich selbst geschrieben hatte) in Reservoir Dogs spielte und dafür mit dem begehrten Independent Spirit Award als Bester Nebendarsteller ausgezeichnet wurde. Buscemi nutzte seine Reputation auch, um mit einigen Mainstream-Filmen Geld zu verdienen, blieb im Herzen und mit seinen Rollen aber stets den Independents treu. Als Autor und Regisseur versuchte sich Buscemi 1995 mit seinem Kurzfilm What Happend To Pete. Sein erster abendfüllender Spielfilm war "Trees Lounge", den er nach eigenem Drehbuch abgedreht hat und bei den Filmfestspielen in Cannes vorstellte. Sein Kinofilm Fargo kam 1996 in die Kinos. 1998 war er Gaststar in Eine Hochzeit zum Verlieben.
Buscemi ist prädestiniert für skurrile, schräge und seltsame Außenseiterrollen. Ein kleiner, dürrer, durch und durch windiger Typ. Mit seinen großen Augen schaut er immer so drein, als würde er permanent gehetzt. Buscemi verfügt über markante, fast comicmäßige Gesichtszüge, und auf der Skala der Grimassen kann er sehr feine Abstimmungen vornehmen. Der Kopf scheint auf den dünnen starren Hals aufgeschraubt, das Gebiss blinkt hinter dicken Lippen wie die Zacken eines Reißverschlusses, während seine Glubschaugen ähnlich groß und verloren blicken, wie die von Peter Lorre - einem der ersten Schauspieler, in dessen Visage sich deutlich die Sorgen und Ängste im kommerziellen Filmbusiness abzeichneten. Sein Spitzname aus dem Thriller Die Wiege der Sonne passt zu ihm: Das Wiesel. Steve Buscemi ist in seinen Filmen immer unterwegs, immer in Bewegung. Die hypernervösenTypen, die keine Minute stillsitzen können, sind ihm auf den mageren Leib geschrieben. Hauptrollen sind nicht sein Ding. Aber in Nebenrollen kleine schauspielerische Feuerwerke abzubrennen, dafür liebt ihn eine immer größere Fangemeinde.
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