Der Italoamerikanische Regisseur und Drehbuchautor Abel Ferrara (geb. 19. Juli 1951) ist einer der bedeutendsten Independent Filmemacher in Sachen harter Thriller, Gangsterfilme und Krimis. Sein bekanntester Film ist Bad Lieutenant mit Harvey Keitel in der Hauptrolle. Passend zum Genre arbeitete er neben Keitel wiederholt mit der Creme del la Creme der Schauspieler die möglich sind, um seine Themen treffend in Szene zu setzen. Christhoper Walken, Benicio Del Torro, Willem Dafoe, Victor Argo und Asia Argento. Ferrara wurde mit zahlreichen Awards geehrt – alleine bei den Filmfestspielen von Venedig konnte er zehn Filmpreise erringen.
Ferrara bezeichnet Martin Scorsese, Jean-Luc Godard und Rainer Werner Fassbinder als seine wichtigsten Vorbilder. Seine Markenzeichen sind eine düstere, teils verstörende Grundstimmung, sowie die kompromisslose Darstellung von Obsessionen und Gewalt. Stilistisch bewegt sich Ferrara zwischen US Genrekino und europäisch angehauchtem Autorenfilm. Geboren und aufgewachsen in der New Yorker Bronx war Ferrara schon von Kindesbeinen an Feuer und Flamme für das Filmemachen. Schon mit Acht Jahren war es sein liebstes Hobby selbst kleine Filme mit einer Super-8 Kamera zu drehen.
Ferrara wurde streng katholisch erzogen, was später in seinen Werken immer wieder Niederschlag fand, u. a. in der Figur des Bad Lieutenant , in der Harvey Keitel einen drogensüchtigen Cop auf der Suche nach dem Vergewaltiger einer jungen Nonne spielt. Ein weiteres wichtiges Beispiel ist die Rolle der Maria Magdalena in Mary.
Mit Fünfzehn zog Ferrara mit seinen Eltern nach Westchester (New York). Dort freundete er sich auf der Schule mit Nicholas St. John an, der später zahlreiche Drehbücher für Ferrara Filme verfassen sollte.
Seine Ausbildung zum Regisseur absolvierte er am Suny Purchase. In dieser Zeit entstand eine Reihe von Kurzfilmen, die später als DVD unter dem Titel The Short Films of Abel Ferrara veröffentlicht wurden.
Nach ersten Gehversuchen, u. a. mit dem Erotikstreifen Nine Lives of a Wet Pussy gelang es ihm sich 1979 mit dem Grindhouse Klassiker The Driller Killer einen guten Namen in der internationalen Underground / Indie Filmszene zu machen. Ferrara spielte die Hauptrolle des Killers selbst. Der Rape/Revenge Streifen Die Frau mit der 45er Magnum vergrößerte Ferraras ansehen – und so galt er Anfang der Achtziger als einer der vielversprechensten neuen Filmemacher.
Dadurch konnte er bei seinem nächsten Projekt Fear City - Das Buch einer Bestie erstmalig mit einem großen Budget zu Werke gehen. Bis einschließlich der beiden 1993er Veröffentlichungen Dangerous Game und Body Snatchers handelte es sich bei allen Ferrara Projekten nun um Major Produktionen.
Mit Schwarz/Weiß-Film The Addiction kehrte Ferrara 1995 in die Welt des Independent Kinos zurück. Aufgrund er schlechten Finanzsituation für Filmemacher, die selbst im Rang eines Ferrara Anfang des Jahrtausends Probleme bekamen ein Gesamtbudget von 100.000 Dollar zusammen zu bekommen, dachte Ferrara 2002 in einem Interview mit der New York Press darüber nach Filme mit Digitalkameras direkt für DVD Veröffentlichungen zu drehen, um die Kosten zu senken. Auf die schlechtere Bildqualität von Digitalkameras angesprochen, antwortete Ferrara: "Im Endeffekt geht’s meiner Meinung nach um die Story. Wenn Du dazu Schauspieler wie Keitel oder Walken hast, ist das die halbe Miete."
2009 beteiligte sich Ferrara als Co-Drehbuchautor am Werner Herzogs Remake von Bad Lieutenant, diesmal mit Nicolas Cage in der Titelrolle.
Ferrara ist verheiratet und hat zwei Kinder.
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