Aldo Lado (geb. 5. Dezember 1934) ist ein Italienischer Regisseur und Drehbuchautor, dessen Filme oft nur schwer einem bestimmten Genre zuzuordnen sind. So diskutieren Fans auch heute noch gerne darüber, ob sein furioses Debüt Malastrana (1971) nun ein Giallo oder ein Spionagethriller oder ein Horror Movie ist. Wie auch immer Aldo Lado ist im Verglich zu anderen Vertretern der Italo-B-Movie-Explosion eher unbekannt – nichtsdestotrotz wird er auf Grund der teils enorm hohen Qualität seiner Filme sehr geschätzt.
Geboren wurde Aldo Lado in Fiume, das seinerzeit auf Italienischem Staatsgebiet war, heute jedoch zu Kroatien gehört. Von 1962 bis 1971 verdingte sich Lado als Regieassistent beispielsweise für Anatole Litvak, Bernardo Bertolucci (Der Konformist) und Maurizio Lucidi. Unter letztgenannten assistierte Lado u.a. für Operation Red Point (Drehbuch Dario Argento), Versprechen in der Dunkelheit, Ein Hallelujah für Django sowie für den 1971er Italo-Thriller-Klassiker Der Todesengel für den er zudem Teile des Drehbuchs beisteuerte.
Im gleichen Jahr wurde Lados Debüt Malastrana in Prag auf Zelluloid gebannt. Mit Mario Adorf, Jean Sorel (schon vorher durch einige Luci Fulci Filme bekannt) und vor allem dem schwedischen Bondgirl Ingrid Thulin (die u.a. auch mit Ingmar Bergmann zusammenarbeitete) war das Projekt erstklassig besetzt. Malastrana ist ein düsterer Thriller, dessen dichte Atmosphäre sich, getragen durch einen genialen Enrico Morricone Soundtrack, immer höher in Richtung Wahnsinn schraubt. Mit dem Nachfolger Die Stadt wird zum Alptraum schob Lado einen hochklassigen Giallo nach.
Mit „Night Train“ lieferte Lado 1975 einen weiteren Kultfilm ab, bei dem eine Gruppe durchgeknallter Jugendlicher die Passagiere in einem Zug terrorisiert. Italo-Explotation vom Feinsten. Gleiches gilt für für Ritual of Love(1989), das von einem Psychopathen handelt, der seine Angebetete in wahrsten Sinne des Wortes zum Fressen gerne hat.
Mit dem Niedergang der Italienischen Filmindustrie musste Lado 1994 nach Der blutige Weg zur Macht seine Tätigkeiten als Kino-Regisseur einstellen. In den nächsten Jahren produzierte er die beiden obskuren Machwerke Marquose – Die Rolle ihres Lebens und Farinelli der Kastrat. Danach verschwand Lado von der Bildfläche, um schließlich via einer Danksagung im Abspann von Hostel 2 wieder auf selbiger aufzutauchen.
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