Seit Anfang der neunziger Jahre ist Andreas Bethmann als Filmemacher, Buchautor, Zeitschriftenherausgeber und DVD Distributor Dreh- und Angelpunkt der Deutschen Exploitation-Szene.
1994 gründete Bethmann die "AB Video-Pro", die bis heute in erster Linie seine eignen Filme produzierte. 1996 kam der Vertrieb "X-Rated: Die Kultvideothek" dazu, der später zunächst unter „X-Rated Kultvideo" und inzwischen als „X-Rated KultDVD“ firmiert.
Bethmann ist Gründer und Herausgeber der Zeitschrift „X-Rated“, einem Fachmagazin für Horror, Gore, Splatter und Exploitation Filme. Ein Schwerpunkt liegt dabei in der Vorstellung verschiedener Schnittfassungen einzelner Filme, wodurch das Magazin insbesondere bei Freunden ungeschnittener Filme einen hohen Status genießt. „X-Rated“ ging aus dem früheren Magazin „Art of Horror“ hervor, das Bethmann seit 1993 herausgegeben hatte.
Bethmann war zudem um die Jahrtausendwende als Buchautor aktiv. Folgende Werke entstammen seiner Feder: „Freitag der 13. Chronicles“ (1998), „Jess Franco Chronicles“ (1999), „Deep Wet Torture Handbook – Die 100 besten Frauenfolterfilme“ (2000), „Porno Holocaust - die Filme des Joe D'Amato“ (2000) und „Über dem Jenseits - die Filme des Lucio Fulci“ (2001).
Bethmanns Hauptbetätigungsfeld ist jedoch das Filmemachen. Seit Anfang der Neunziger inszenierte er rund 25 Filme. Dabei beweist er sich als Multitalent, das neben Produktion, Drehbuch, Regie und Cinematografie teilweise auch noch für Kamera, Sound und Spezialeffekte verantwortlich zeichnet. Bethmann verwendet dabei verschiedenen Pseudonyme, meist A.M. Bertucci, aber auch Frank Bertmann, Andre de Palma, Andy Berry, Andi Latte oder Harry Morgenmuffel. Zusätzlich zu seinen Tätigkeiten im organisatorischen Bereich und hinter der Kamera übernahm Bethmann zudem in vielen seiner Streifen eine Rolle als Schauspieler.
Bethmanns Produktionen strotzen vor expliziten Gewalt- und Sex-Darstellungen, die selbst für die Genres Gore und Sexploitation am oberen Ende der Messskala rangieren. Dadurch ergibt sich ein eher kleineres Zielpublikum in der Indie- und Undergroundszene, weshalb die Filme auch direkt für den Videomarkt produziert werden. Bethmanns großes Vorbild ist die spanische Exploitation Ikone der Siebziger Jahre Jess Franco. Als Tribut an sein Idol besetzte Bethmann in Angel of Death 2 die Rolle der Gefängniswärterin Mrs. Steele mit Francos früherem Star Lina Romay und in Rossa Venezia sind Franco und Romay Seite an Seite als die Eltern einer vermissten jungen Frau zu sehen. International wurde Angel of Death 2 in Reminiszenz an Franco unter dem Titel „Frauengefängnis IV – Flucht von der Todesinsel“ vermarktet. Weitere wichtige Inspirationen für Bethmanns Schaffen sind Lucio Fulci und Joe D'Amato. Besonders in Anlehnung an letzteren veröffentlicht Bethmann in der Regel verschiedene Versionen seiner Filme, meist eine Variante mit Hardcore pornografischen Szenen und eine ohne.
Mit Olaf Ittenbach zeichnet bei Angel of Death 2, K3 - Prison of Hell und „Terror Creek“ einer der führenden Deutschen Underground-Splatter-Regisseure für die Spezialeffekte verantwortlich.
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