Chuck Norris ist einer der Prototypen des wortkargen, konservativen Kämpfers im Actiongenre. Neben seiner Karriere im Filmgeschäft entwickelte der ehemalige Karateweltmeister zudem eine eigene Kampfsportdisziplin: Chun Kuk Do.
Carlos Ray Norris kam in Rayn (Oklohoma) am 10.März 1940 auf die Welt. Sowohl sein Vater, als auch seine Mutter waren zur Hälfte Cherokee Indianer und zur Hälfte Iren. Carlos hatte zwei Brüder, Wieland (verstorben) und Aaron (der in seiner Funktion als Produzent später einige Filme mit Chuck drehen sollte). Da Norris Vater unter schwerwiegenden Alkoholproblemen litt, ließ sich seine Mutter scheiden, als er 16 Jahre alt war und zog mit den Kindern zunächst nach Praire Village (Kansas) und später nach Torrance (Kalifornien).
Norris beschreibt seine Jugend in seiner Autobiografie als deprimierend. Sein Vater war fast nie für ihn da und von seinen Mitschülern wurde er als“Halbblut“ diskriminiert. So flüchtete sich der unsportliche, schüchterne Junge in Tagträume, in denen er die Mitschüler die ihn aufzogen, vermöbelte. Sein Idol zu dieser Zeit war John Wayne.
1958 trat Norris in die United States Air Force ein, in der er nach der Grundausbildung seinen Dienst als Militärpolizist verrichtete. Schon bald wurde er auf die Osan Air Base in Südkorea versetzt. Dort erhielt er von seinen Kameraden den Spitznamen Chuck, den er später als Künstlername beibehielt. Zudem begann er in Korea sich für Kampfsport zu interessieren und Dangsudo zu trainieren. Von Niederlagen bei den ersten Tournieren ließ sich Norris keineswegs entmutigen und erreichte den schwarzen Gürtel in Dangsudo. Dangsudo stellt zudem die Grundlage von Chun Kok Do (Der universelle Weg) dar, einer Hypbridkampfsportdsiziplin, die Norris aus einer Verquickung von Dangsudo mit Karate und Tae Kwan Do von den Siebzigern bis 1990 entwickelt hat. Die offizielle Chun Kuk Do findet jedes Jahr in Las Vegas statt.
Nach Ende seiner Dienstzeit kehrte Norris 1962 in die USA zurück. Dort eröffnete er eine Kette von Kampfsportschulen. Zu seinen Schülern gehörten Berühmtheiten wie Steve McQueen und Priscilla Presley. Ab 1964 nahm Morris zudem an Karatewettkämpfen teil. 1966 gewann er erstmals die amerikanische Meisterschaft und 1967 konnte er den Weltmeistertitel im Mittelgewicht erringen. Diesen hielt er unbesiegt bis zu seinem Rückzug aus dem professionellen Kampfsport 1974.
Sein Filmdebüt gab Norris 1969 in der Agentenkomödie Rollkommando mit Dean Martin in der Hauptrolle. Die Initialzündung für seine spätere Filmkarriere stellte jedoch die Begegnung mit dem zu diesem Zeitpunkt noch recht unbekannten Bruce Lee bei einer Kampfvorführung in Long Beach (Kalifornien) dar. 1972 bekam Norris die Rolle von Lees Gegenspieler Colt in dem Martial Arts Klassiker Die Todeskralle schlägt wieder zu. Einem der ersten großen Erfolge, die das aufstrebende Hong Kong Kino in der westlichen Hemisphäre zu verzeichnen hatte. Mit Der Boss von San Francisco erhielt Norris 1972 in einer weiteren Hong Kong Produktion erstmals eine Hauptrolle.
Von seinem Schüler Steve McQueen wurde Norris ermuntert, eine Schauspielausbildung bei Metro-Goldwyn-Meyer zu absolvieren. Diese zeigte in dem 1977er MGM-Film Breaker Breaker mit Norris als Trucker John David "J.D." Dawes erste Früchte.
Nach einigen mehr oder minder erfolgreichen Projekten avancierte Norris mit dem B-Movie Missing in Action endgültig zum Actionstar. Trotz eines geringen Budgets wurde der Film zum Kassenschlager und zog zwei erfolgreiche Fortsetzungen (von denen die erste zusammen mit „MIA I“ gedreht wurde) nach sich. Die Ähnlichkeit der Handlung zu „Rambo II“, der zwei Monate später in die Kinos kam, ist kein Zufall, da „MIA“ auf einem Script basiert, das James Cameron ursprünglich für den zweiten Rambo Teil geschrieben hatte.
Von 1993 bis 2001 produzierte Norris die Fernsehserie Walker, Texas Ranger, in der er selbst die Hauptrolle spielte. Die Serie basiert lose auf Norris 1983er Film McQuade, der Wolf, in der er erstmals einen US-Ranger gab.
Mit The Cutter und dem TV-Spielfilm Walker, Texas Ranger: Feuertaufe verabschiedete sich Norris 2005 aus der Filmbranche.
Norris war zweimal verheiratet und hat fünf Kinder, darunter eine uneheliche Tochter.
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