Clive Barker (geb. 5. Oktober 1952) stieg durch seine unkonventionellen Kurzgeschichten in den Achtzigern zu einem der wichtigsten Horrorautoren auf. Seine Werke wurden schon bald fürs Kino umgesetzt, wobei Barker bei vielen Projekten als Regisseur, Scriptwriter und vor allem Produzent eingebunden war. Durch sein Meisterwerk Hellraiser entstand um Pinhead und die Zenobiten ein komplett neuer Aspekt des altehrwürdigen Horror Genres.
Barker kam in Liverpool (England) zur Welt. Dort verbrachte er auch seine Kindheit und Jugend. Seine Mutter Joan Rubie war Sozialarbeiterin und Malerin, sein Vater Arbeitsdirektor in einem mittelständischen Unternehmen. Barker studierte Englisch und Philosophie an der Liverpool University.
Während seines Studiums gründete er mit Freunden die Theatergruppe Dog Company, die sich nach einem seiner Stücke benannte. Barker war als Regisseur für die Gruppe tätig. Unter dem Einfluss zeitgenössischer Independent Filme entschloss sich Barker selbst zur Kamera zu greifen. 1975 fing er an, den Experimentalfilm The Forbidden zu drehen, mit dem er eine Parabel im Stil von Goethes Faust umsetzen wollte.
Nach Ende seiner Studienzeit und der Auflösung der Dog Company wurde Barker als Schriftsteller tätig. Er schrieb, beeinflusst von Herman Melville, Edgar Allan Poe, Ray Bradbury, William S. Burroughs und Jean Cocteau mehrere Horrorkurzgeschichten, die 1984 unter dem Titel Book of Blood (Bücher des Blutes)veröffentlicht wurden. Wegen des gigantischen Erfolgs gab es innerhalb von weniger als zwei Jahren fünf Fortsetzungen. Die Geschichten wurden mit zahlreichen Preisen wie dem World Fantasy Award ausgezeichnet.
1985 veröffentlichte Barker mit Spiel des Verderbens seinen ersten größeren Roman, der schnell zu einem Klassiker der Horrorliteratur wurde.
Im gleichen Jahr hinterließ er mit Underworld erste Spuren in der Filmbranche, dem kurz darauf Rawhead Rex folgte. Barkers Scripte wurden in beiden Fällen von Nachwuchsregisseur George Pavlou umgesetzt, der danach von der Bildfläche verschwand. Was nicht weiter verwunderlich ist, da zwar zwei nett anzusehende Filme mit nicht geringem Trash Faktor herauskamen, das hohe Potential von Barkers Geschichten jedoch nicht wirklich umgesetzt werden konnte.
Deshalb nahm Barker 1987 bei Hellraiser selbst auf dem Regiestuhl Platz. Von dort aus gelang es ihm, seinen Siegszug in der Welt der Bücher auch in der des Kinos fortzusetzen.
Die Produktionsfirma entschloss sich daraufhin, für eine Fortsetzung. Barker wollte eigentlich kein Sequel der „Hellraiser“ Geschichte, da er jedoch die Rechte abgetreten hatte, hatte er keine Möglichkeit zur Intervention. Die Regie für Hellraiser 2 - Hellbound musste er aus der Hand geben, allerdings konnte er als Co-Produzent und Drehbuchschreiber dem Projekt trotzdem seinen Stempel aufdrücken. Ähnlich verhielt es sich bei den weiteren Fortsetzungen, in die Barker zwar nicht mehr als Regisseur, aber dennoch über die Scripte und Produktionen beteiligt war.
Nachdem sich die Hellraiser Saga langsam totzulaufen begonnen hatte, kehrte Barker 2008 furios als Produzent mit den beiden Filmen Clive Barkers Book of Blood und The Midnight Meat Train auf die Leinwand zurück.
Mit Undying (2001), Demonik (2006) und Jericho (2007) unternahm Barker drei Ausflüge in die Welt der Videospielproduktion.
Barker macht kein Geheimnis aus seiner Homosexualität, seit er sich Anfang der Neunziger bei einem Interview mit dem Magazin The Advocate outete. Er lebt zusammen mit seinem Partner, dem Fotografen David Amstrong und dessen Tochter in Los Angeles. Zum Haushalt gehören zahlreiche Haustiere: Hunde, Fische und ein Vogel namens Malingo.
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