Mit drei Oscars (bei fünf Nominerungen) und vier Golden Globes (bei neun Nominierungen) ist Gene Hackman (geb. 30. Januar 1930) einer der wichtigsten Charakterdarsteller der letzten 50 Jahre. Mit French Connection, Der Dialog und Mississippi Burning schrieb er Filmgeschichte. Große kommerzielle Erfolge feierte Hackman mit John Grisham Verfilmungen wie Die Firma, Die Kammer und Das Urteil.
Eugene Allen Hackman (Gene ist die Kurz- bzw. Koseform von Eugene) wurde in San Bernardino in Kalifornien geboren. Er hat einen Bruder. Nach mehreren Umzügen ließ sich die Familie im Haus von Hackmanns Großmutter mütterlicherseits in Danville (Illinois) nieder. Seine Eltern wurden 1943 geschieden. Gene blieb mit seiner Mutter nach der Trennung bei seiner Großmutter. Mit 16 hielt es Gene nicht mehr zuhause aus und er verpflichtete sich für viereinhalb Jahre beim Marine Corps. Seinen Dienst versah er nach der Grundausbildung als Funker.
Dank dem G.I. Bill Gesetz bot sich Hackman die Möglichkeit, auch ohne qualifizierenden Schulabschluss nach seiner Militärzeit zu studieren. Er ergriff die Chance und absolvierte ein Journalistik Studium.
Den Entschluss Schauspieler zu werden, fasste Hackman erst mit 27 Jahren. Er schrieb sich am Pasadena Playhouse in Kalifornien ein. Dieser erste Versuch war nicht gerade von Erfolg gekrönt. Die Lehrer der Schauspielschule waren der Meinung, dass Hackmann und sein Kommilitone Dustin Hoffman die beiden untalentiertesten Schüler ihrer Klasse seien, und keine Aussicht hätten sich in diesem Beruf durchzusetzen.
Hackman schenkte ihnen zum Glück keinen Glauben und verließ die Schule in Richtung New York. Dort bewohnte er mit seinen früheren Mitschülern aus Pasadena – Dustin Hoffman und Frank Duvall – eine Einraumwohnung, spielte bei kleinen off-broadway Theaterstücken und jobbte beispielsweise als Türsteher. Als ihm einer seiner Lehrer aus Pasadena beim Arbeiten begegnete, konnte er es sich nicht verkneifen, ihm an den Kopf zu werfen "Siehst Du Hackman, ich habe Dir doch gesagt, dass Du es zu nichts bringen wirst“.
Hackman verfolgte jedoch unbeirrbar seinen Weg weiter und erhielt 1964 die Möglichkeit zusammen mit Sandy Dennis (die 1966 für ihre Rolle in Wer hat Angst vor Virginia Wolf einen Oscar erhalten sollte) im Broadwaystück Any Wednesday eine der Hauptrollen zu spielen. Dadurch erhielt er wiederum die Chance für seine erste bedeutende Kinorolle in Lilith. Dabei beeindruckte er Hauptdarsteller Warren Beatty dermaßen, dass dieser Hackman für die von ihn für die von ihm produzierte 1967er Verfilmung von Bonnie und Clyde für die Rolle als Clydes älterer Bruder Buck verpflichtete. Hackman brillierte vor der Kamera und erhielt seine erste Oscar Nominierung.
Nachdem Hackman 1971 für Kein Lied für meinen Vater erneut für einen Oscar als bester Nebendarsteller nominiert wurde (jedoch wiederum leer ausging), konnte er 1972 endlich den begehrten Academy Award gewinnen und sogar als bester Hauptdarsteller. Als verdeckter Ermittler Jimmy Popeye Doyle dekonstruierte Hackman in French Connection das bis dahin in Krimis oft übliche schwarz/weiß Denken auf überragende Art und Weiße und zeigte auf, dass die Unterschiede zwischen der Polizei und den Verbrechern oft gar nicht so groß sind, wie es die heile Leinwandwelt bis dato den Zuschauern vormachen wollte.
Ähnliche Qualitäten zeigte Hackman erneut in Francis Ford Coppolas 74er Meisterwerk Der Dialog als Abhörspezialist Harry Caul (ursprünglich war Marlon Brando für die Rolle vorgesehen). Der Film erhielt 1975 eher wenige Auszeichnungen, was aber daran lag, dass er sich mit einem anderen Coppola Schwergewicht (Der Pate II), das im gleichen Jahrberschienen war, messen musste, der letztendlich bei den Jurys bessere Karten hatte. Dennoch brachte der Film Hackman zumindest eine Golden Globe Nominierung ein.
Zu den Höhepunkt von Hackmans Karriere in den Achtzigern zählen Freiwurf (das vom American Film Institue 2008 in einer Liste der besten Sportfilme aller Zeiten auf Platz vier geführt wurde) sowie Under Fire - Unter Feuer und Zweimal im Leben (beide Golden Globe nominiert). Besonders heraus stach Hackman in diesem Jahrzehnt wiederum in seiner Paraderolle als unkonventioneller Gesetzeshüter in Mississippi Burning (Oscar und Golden Globe nominiert).
Hackman, der nur sehr selten Interviews gab, verkündete nach seinem letzten Film Willkommen in Mooseport im Juli 2004 bei einem Gespräch mit TV-Moderator Larry King das Ende seiner Karriere.
Hackman erste Ehe mit Fay Maltese hielt von 1956 bis 1986. Die beiden haben drei Kinder. Seit 1991 ist er mit seiner zweiten Frau Betsy Arakawa verheiratet.
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