Harvey Keitel wurde am 13. Mai 1939 in Brooklyn, New York geboren. Dort wuchs er mit seinen jüdischen Eltern, einem Rumänen und einer Polin, die in einfachsten Jobs arbeiteten, auf. Seine Eltern konnten nicht lesen und schreiben und Keitel setzte sich auf den Hintern, um aus den Slums herauszukommen. Er lernte Lesen und Schreiben und machte seinen High School Abschluss. Danach ging er zur Armee und begann im Anschluss seine Schauspielkarriere in Angriff zu nehmen. Er ließ sich in New York bei Größen wie Frank Corsaro, Lee Strasberg und Stella Adler ausbilden und wurde Mitglied des großen Lee Strasberg Actors Studio.
Dadurch schaffte es Keitel, auf vielen Bühnen New Yorks zu spielen und sich den Weg bis an den Broadway zu ebnen. Hier trat er unter anderem in Stücken von Sam Shepard und Arthur Miller auf. Ende der 60er Jahre kam es zu einer Begegnung zweier Menschen gleichen Ursprungs, die später ganz Große der Branche werden sollten. Harvey Keitel lernte Martin Scorsese kennen, der ebenfalls aus den Slums kam und gerade seinen Abschluss an der New York University in Regie machte. Gemeinsam drehten die beiden Scorseses Abschlussfilm Wer klopft denn da an meine Tür. Und auch später arbeiteten sie einige Male zusammen. 1973 spielte Keitel in Scorseses erstem großen Kinofilm Hexenkessel mit Robert De Niro und später war er in seinen Filmen Taxi Driver und Die letzte Versuchung Christi mit von der Partie.
Durch die 70er und 80er Jahre hindurch entwickelte sich Harvey Keitel zu einem der wichtigsten Charakterköpfe des neuen amerikanischen Films und wurde zum Star. Allerdings war er nicht nur auf große Rollen in großen Filmen von großen Regisseuren aus. Er war immer wieder in Filmen von Nachwuchs-Regisseuren zu sehen, wie im Debut von Ridley Scott, Die Duellisten, oder von Quentin Tarantino , Reservoir Dogs. In den 80er Jahren verschlug es Harvey Keitel nach Europa, wo er in einigen Filmen unter Regisseuren wie Ettore Scola, Lina Wertmüller, Theo Angelopoulos und Bertrand Tavernier arbeitete. Keitel nahm Rollen in einem Film nach dem anderen an, teilweise bis zu sechs pro Jahr. Durch diesen Eifer und seine Leistungen in Bugsy empfahl er sich 1991 schließlich für einen "Oscar" als "Bester Nebendarsteller". Allerdings kam er nicht über eine Nominierung hinaus.
In den 90er Jahren sah man den zurückhaltenden und öffentlichkeitsscheuen Keitel in einer großen Zahl berühmter Filme. Sein Charakterkopf ließ ihn inzwischen zur ersten Riege Hollywoods zählen.
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