John Carpenter (16. Januar 1948) ist einer der bedeutensten zeitgenössischen Regisseure in Sachen Science Fiction und Horror. Nach neun Jahren Pause hat er für die nahe Zukunft gleich drei neue Filme angekündigt.
Carpenter wurde in Carthage (New York) geboren und zog in seiner Kindheit mit seiner Familie nach Bowling Green in Kentucky.
Carpenter besuchte die USCF Film School in Los Angeles. Dort schrieb er im Rahmen seines Studiums Teile des Drehbuchs für den Oscar prämierten Kurzfilm The Resurrection of Bronco Billy (1970) und drehte eine erste 30 minütige Version von Dark Star (1972).
1974 schuf Carpenter mit seinem als Hommage an Kubricks 2001 – Odyssee im Weltall gedachten Debüt Dark Stark gleich SciFi Geschichte. Besonders die abstrusen, pseudophilosophischen Überlegungen der denkenden und sprechenden Bombe Nr. 20 verliehen dem Film Kultstatus. Zudem war es der erste Film, in dem die Bezeichnung Alien für Außerirdische, die heute aus dem Genre nicht mehr wegzudenken ist, verwandt wurde. In der deutschen Fassung wurde statt Alien der Begriff Exzot, abgeleitet von Exot benutzt. Den Roman zum Film veröffentlichte 1977 kein Geringerer als Science Fiction Großmeister Alan Dean Foster.
Mitte der Siebziger gründete Carpenter als Keyboarder die Band The Coupe de Villes, der kein größerer Ruhm beschieden war. Auch nach Auflösung der Gruppe blieb er dem Musikmachen treu und komponierte die Musik zu den meisten seiner Filme selbst.
Carpenters Das Ende war wiederum eine Hommage, diesmal an Rio Bravo. Statt eines Gefängnisses wird nun eine heruntergekommne Polizeidienststelle von einer Gruppe Jugendlicher gegen eine Übermacht verteidigt. Das Ende ist einer von Quentin Tarantinos Lieblingsfilmen und er zollte ihm Ehre, indem er in From Dusk Till Dawn den Sohn des Predigers mit einem T-Shirt mit der Aufschrift Precint 13 ausstattete. Assault erfuhr 2005 ein würdiges Remake mit Ethan Hawke und Laurence Fishburne (Das Ende).
Nach der TV-Produktion Das unsichtbare Auge brachte Carpenter in Halloween erstmals den imaginären Serienkiller Michael Meyers auf die Leinwand. Der Film, der ursprünglich The Babysitter Murders heissen sollte, revolutionierte das Slasher Genre, brachte die Karriere von Jamie Lee Curtis auf den Weg und spielte bei 325.000 Dollar Produktionskosten mehr als 47 Millionen Dollar ein.
Bei The Fog - Nebel des Grauens im nächsten Jahr setzte Carpenter die Arbeit mit Jamie Lee Curtis fort, die dadurch endgültig zur wichtigsten Scream Queen des ausgehenden Jahrzehnts wurde. Das Lexikon des internationalen Films schreibt über The Fog: „Ein technisch virtuoser, effektvoll inszenierter Horrorfilm mit suggestiver Musik, der – sehr gekonnt – eine Atmosphäre der Angst und des Schreckens verbreitet.“
In den Achtziger legte Carpenter 1981 mit Die Klapperschlange das nächste Cineastische Highlight nach. Der Film gilt als wichtiger Wegbereiter des Cyberpunk Genres und verhalf Hauptdarsteller Kurt Russell zu einer veritabelen Karriere als Action Star. Nachdem Halloween 2 im gleichen Jahr zwar ein wirklich guter Streifen wurde, aber qualitativ nicht ganz an den ersten Teil anknüpfen konnte, sah 1982 den Film, den viele Fans und Carpenter selbst für sein Meisterwerk halten: Ein Remake des Fünfziger Jahre Howard Hawks Klassikers Das Das Ding (1951) nach einer Kurzgeschichte von John W. Campbell Jr. In der Mainstreampresse kam Das Ding wegen seiner ausufernden Gewaltdarstellungen zwar nicht besonders gut weg, aber Carpenter selbst zeigte sich auch noch Jahre später in Interviews überzeugt von dem Film: „Das ist mein Lieblingsfilm, da habe ich Horror gezeigt.“
In den nächsten Jahren begab sich Carpenter in mainstreamigere Gewässer. Aufwendige Produktionen wie die Stephen King Adaption Christine, John Carpenter's Starman, Das Philadelphia Experiment und Big Trouble in Little China waren allesamt handwerklich gut und es lohnt sich auch diese Filme anzusehen, aber den Geschmack der John Carpenter Fans trafen sie nicht wirklich.
Für sie lieferte der Meister allerdings ab 1987 mit Die Fürsten der Dunkelheit wieder den richtigen Stoff ab. Nach dem durchaus gelungenen Ghosts of Mars war dann einige Jahre, mit Ausnahme von zwei Episoden für die Masters of Horror Serie nichts mehr von Carpenter zu sehen und zu hören.
Jedoch wurden für die nahe Zukunft aus dem Hause Carpenter gleich drei Projekte angekündigt: The Ward (Ein Thriller, bei dem eine junge Frau von einem Geist terrorisiert wird), LA Gothic (Die Geschichte eines Priesters, der versucht seine Tochter vor dunklen Mächten zu beschützen) und The Prince (Gangsterfilm).
Von 1979 bis 1984 war Carpenter mit der Schauspielerin Adrienne Barbeau verheiratet, die auch in manchen seiner Filme mitspielte. 1990 heiratete er Sandy King, die seit Sie Leben ! die meisten seiner Filme produzierte. Zuvor war sie schon als Script Supervisor an John Carpenter's Starman und Big Trouble in Little China beteiligt. Die beiden haben ein gemeinsames Kind.
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