Mit über 70 Spielfilmen in den letzten 25 Jahren zählt John Malkovich (geb. 9. Dezember 1953) zu den produktivsten Vertretern der Schauspielerzunft. Der Charakterdarsteller, der besonders für seine Darstellung zwielichtiger, arroganter Typen bekannt ist, steht jedoch nicht nur für Quantität, sondern auch für Qualität. Neben zwei Oscar Nominierungen kann Malkovich noch drei „Golden Globe“ Nominierungen vorweisen.
Malkovich wurde in dem 2000 Einwohner Städtchen Christopher in Illinois geboren. Er wuchs in Benton im gleichen Bundesstaat auf, das mit 7000 Seelen ebenfalls nicht zu den Weltstädten gehört. Er ist das Kind kroatischer (väterlicherseits) und schottischer (mütterlicherseits) Einwanderer. Seine Eltern waren beide in der Zeitungsbranche tätig.
Malkovich engagierte sich schon zu Highschoolzeiten in verschiedenen Theatergruppen und studierte nach seinem Abschluss Theater, zuerst an der Eastern Illinois und später an der Illinios State Universität. Bevor er 1976 sein erstes professionelles Engagement bei der „Steppenwolf Theatre Company“ ergattern konnte, jobbte er u.a. als Maler, Landschaftsgärtner und Busfahrer.
Der Erfolg kam als Malkovich 1983 nach New York zog. Dort erreichte er an der Seite von Dustin Hoffman in einer Broadway Aufführung des Arthur Miller Dramas „Tod eines Handlungsreisenden“ nach kurzer Zeit ersten Ruhm. Die TV Adaption des Stücks, die 1985 vom Deutschen Regisseur Volker Schlöndorf (u.a. „Die Blechtrommel“) mit der selben Besetzung wie die Theaterversion realisiert wurde, brachte Malkovich eine Golden Globe Nominierung sowie einen Emmy. 1984 gab Malkovich zudem in Ein Platz im Herzen sein Kinodebüt, für das er aus dem Stand für einen Oscar in der Kategorie „bester Nebendarsteller“ nominiert wurde. Noch im gleichen Jahr glänzte er im dreifach Oscarprämierten Antikriegs-Drama Killing Fields - Schreiendes Land.
In den nächsten Jahren folgten Glanzauftritte in wichtigen Filmen wie Gefährliche Liebschaften (als durchtriebener Vicomte de Valmont) und Wolfgang Petersens In the Line of Fire (als Attentäter Mitch Leary und Gegenspieler von Secret Service Agent Frank Horrigan alias Clint Eastwood erhielt Malkovich seine zweite Oscar Nominierung).
1999 wurde Malkovich eine besondere Ehre zuteil. In der grotesken Tragikkommödie Being John Malkovich spielte er sich selbst, umgeben mit einem erstklassigen Cast, der u.a. aus Cameron Diaz, John Cusack, Charlie Seen und Sean Penn bestand.
Mit Shadow of the Vampire spielte sich Malkovich 2000 in das Herz der Vampirfans. Der grotesk, düster und teils verstörende Film, der imaginär die Dreharbeiten zu M.F. Murnaus Klassiker „Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens“ (mit Malkovich als Murnau) nachzeichnet, gilt zurecht als einer der wichtigsten Filme des Genres.
Von 1982 bis 1988 war Malkovich mit der Schauspielerin Glenne Headly verheiratet. Nachdem er bei den Dreharbeiten zu Gefährliche Liebschaften mit Michelle Pfeiffer anbandelte, ging die Beziehung in die Brüche. Seine nächste Partnerin lernte Malkovich wiederum auf einem Filmset kennen. Nicoletta Peyran, die Regie Assistentin von „Himmel über der Wüste“ und Malkovich heirateten schon kurz nachdem sie sich kennengelernt hatten. Sie haben zwei Kinder und sind bis heute ein Paar.
Die Familie Malkovich lebte rund zehn Jahre in Frankreich. Nach Ärger mit dem Finanzamt kehrten die Malkovichs 2003 jedoch in die USA zurück.
Seit einigen Jahren vermarktet Malkovich selbstdesignte Herrenmode unter dem Label „Technobohemian“.
Malkovich ist als beinharter Konservativer bekannt. Schauspiel Kollege William Hootkins (u.a. „Krieg der Sterne“ und „Batman“) meinte nach den gemeinsamen Dreharbeiten zu „Tolldreiste“: „Er ist so weit rechts, dass Du Dich immer fragst, ob er gerade eine Scherz macht oder ob es sein Ernst ist.“
Sie haben noch keine Artikel in Ihrem Warenkorb.