John Woo hat es wie kein anderer Regisseur geschafft choreografische Elemente und typische Trickeffekte des Hong Kong Action-Kinos in die Europäische und amerikanische Filmwelt zu transportieren. Zu seinen wichtigsten Werken zählen City Wolf - A Better Tomorrow, Bullet in the Head, Face /Off - Im Körper des Feindes und Mission: Impossible II.
Woo wurde während der Wirren des Chinesischen Bürgerkriegs am 1. Mai 1946 geboren, vor denen seine Familie nach Hong Kong floh. Dort wuchs er in einem Slum auf und wurde schon früh mit einem brutalen Umfeld und Kriminalität konfrontiert. Woo versuchte dem durch eine Hinwendung zum christlichen Glauben zu entfliehen und wollte ursprünglich Priester werden.
1969 bekam er jedoch einen Assistenzjob bei einer Filmproduktionsfirma und entschied sich für eine andere Laufbahn. Bei seinem Regiedebüt Fists of the Double K arbeitete er mit Chackie Chan als Choreografen. In den nächsten Jahren drehte er hauptsächlich Komödien.
1986 konnte Woo mit dem äußerst brutalen Gangsterfilm City Wolf - A Better Tomorrow, der in Deutschland indiziert wurde, erstmals Maßstäbe setzen. Der Streifen gilt als Initialzündung des Subgenre Heroic Bloodshed innerhalb der Gangsterfilm-Gattung. Woos trockene und zynische, aber auch ästhetische Art der Gewaltdarstellung fand schnell viele Nachahmer, zunächst in Hong Kong, später auch in Amerika und Europa. Woo legte einige Filme ähnlicher Machart nach und konnte vor allem mit dem schonungslosen Kriegsdrama Bullet in the Head international von sich Reden machen.
Anfang der Neunziger zog Woo mit seiner Familie nach Amerika, um in Hollywood fuß zu fassen. Dies gelang ihm nach einigen Eingewöhnungsschwierigkeiten. Seine erste US-Produktion war Hard Target mit Jean-Claude van Damme. Woo war gar nicht davon begeistert, wie die Produktionsfirmen in den USA Einfluss auf Besetzung, Buch und Schnitt seiner Filme nehmen wollten, da er aus Hong Kong wesentlich größere künstlerische Freiheiten gewohnt war. Aufgrund der besseren finanziellen Möglichkeiten blieb er jedoch zunächst in Amerika.
Dort konnte er mit Face /Off - Im Körper des Feindes und dem zweiten Teil von „Mission Impossible“ beachtliche Erfolge feiern. Nachdem das zweite Weltkriegsdrama Windtalkers und der Science Fiction Streifen Paycheck - Die Abrechnung hinter den Erwartungen zurückblieben, produzierte er 2004 mit The Robinsons: Lost in Space den Pilotfilm für eine TV-Serie. Da sich jedoch kein Studio fand, das die Serie realisieren wollte, blieb es bei dieser einen Folge.
Von Hollywood enttäuscht, kehrte Woo nach China zurück, wo er mit offenen Armen empfangen wurde und mit Red Cliff für 80 Millionen Dollar den teuersten asiatischen Film aller Zeiten produzieren konnte. Der opulente und bildgewaltige Historienfilm spielte in Asien über 120 Millionen Dollar ein und verdrängte Titanic von Platz eins der erfolgreichsten Filme in China. In Deutschland kam Red Cliff nicht in die Kinos und erschien erst im November 2009 auf DVD.
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