Kevin Costner (geb. 18. Januar 1955) gewann zwei Oscars und konnte neben brillanten Auftritten in Thrillern sowohl als Schauspieler, Regisseur und Drehbuchautor durch seine Wiederbelebung des Westerngenres Filmgeschichte schreiben.
Kevin Costner ist einer von drei Söhnen der Sozialarbeiterin Sharon Rae und des Elektrikers William Costner. Kevin wurde in Lynwood (Kalifornien) geboren. Er konnte sich wenig für die Schule begeistern und brachte eher mäßige Zensuren nach Hause. Das Schreiben von Gedichten, Klavierspielen, Mannschaftssport (Baseball, American Football, Basketball) und die Mitgliedschaft in einem Kirchenchor hatten für in einen höheren Stellenwert als das Lernen für die Schule. Da seine Eltern häufig umzogen und er oft die Schule wechseln musste, hatte er Schwierigkeiten intensivere Freundschaften mit anderen Jugendlichen zu knüpfen. Der Junge Kevin Costner wird rückblickend von Bekannten häufig als Tagträumer beschrieben.
Von 1973 bis 1978 absolvierte Costner an der Fullerton State University in Fullerton ein Bachelor Studium in Business. Neben dem College nahm er Abends Schauspielunterricht. 1974 kam Costner zu seiner ersten Filmrolle. In der Softerotik-Komödie des berühmt berüchtigten Trash-Labels Troma spielte er die Rolle des Farmers John Logan. Die Dreharbeiten für den erst 1981 veröffentlichten Streifen schreckten Costner dermaßen ab, dass er für mehrere Jahre kein Interesse mehr an der Mitarbeit in einem Film hatte und sich auch nicht um Rollen bemühte.
Nach seinem Collegeabschluss 1978 heiratete Costner seine Jugendliebe Cindy Silva. Auf dem Rückflug traf Costner Richard Burton. Die beiden unterhielten sich und das Gespräch sollte Costners Leben für immer verändern. Nach der Unterhaltung entschloss sich Costner seinen, trotz der negativen Erfahrung bei seinen ersten Dreharbeiten, noch immer gehegten Wunsch, Schauspieler zu werden, zu verfolgen. Zunächst trat er noch einen Marketing Job an, den er vor den Flitterwochen bekommen hatte. Doch schon nach 30 Tagen kündigte er und zog mit seiner Frau nach Hollywood, um eine Schauspielkarriere zu starten.
Das junge Paar hatte zunächst einen schweren Stand und schlug sich mit Gelegenheitsjobs durch. Kevin arbeite als Lastwagenfahrer und Fremdenführer, Cindy arbeitete in Disneyland als Animateurin im Schneewittchenkostüm. Ab 1981 gelang es Costner regelmäßig Nebenrollen in Filmen zu ergattern. 1983 verpasste Costner eine Chance zum Durchbruch, als er das Angebot für die Hauptrolle in Wargames - Kriegsspiele ablehnte. Stattdessen spielte Matthew Broderick die männliche Hauptrolle in dem weltweiten Kassenschlager. Costner, der die Rolle nicht annahm, da er sich mehr von einem Engagement bei Der große Frust, das zur gleichen Zeit gedreht wurde, mehr versprach, ging dagegen zunächst lehr aus. Seine Rolle als Alex wurde bei der Fassung die letztendlich in die Kinos kam, komplett herausgeschnitten.
Trotzdem sollte Costner von den Dreharbeiten profitieren, allerdings erst zwei Jahre später. Obwohl Costners Rolle der Schere zum Opfer gefallen war, behielt ihn Regisseur Lawrence Kastan in guter Erinnerung und gab ihm eine der Hauptrollen in dem 1985er Western Silverado. Costner brillierte als Jake und konnte sowohl die Presse als auch das Filmbusiness für sich gewinnen.
Als Ermittler Elliot Ness, der Al Capone (Robert De Niro) hinter Gitter bringt, gelangte Costner in dem epischen Gangsterfilm Die Unbestechlichen 1987 zu Weltruhm.
1990 konnte er diesen Erfolg mit „Der mit dem Wolf tanzt“ noch toppen. Costner, der nicht nur die Hauptrolle begleitete, sondern auch Regie führte und zudem Co-produzierte, wurde für drei Oscars nominiert, von denen er zwei gewann. Insgesamt wurde Der mit dem Wolf tanzt für 12 Oscars nominiert und letztendlich in sieben Kategorien ausgezeichnet. Costner gelang es mit dem epischen Westerndrama, das in seiner Langfassung 232 Minuten dauert, das zu diesem Zeitpunkt leicht angestaubte Westerngenre auf eine neue Qualitätsebene zu heben. Costners, dessen Großvater väterlicherseits Halb-Cherokee war, Verdienst ist es dabei vor allem, die bis dahin oft Klischeebeladene und historisch falsche Darstellung von Indianern in Hollywoodproduktion, in eine realistischere Richtung gelenkt zu haben.
Mit Robin Hood – König der Diebe, JFK – Tatort Dallas (Regie Oliver Stone) und Bodyguard konnte Costner weitere berauschende Erfolge feiern. Danach wurde es etwas stiller um Costner. Die großen Blockbuster blieben aus, dennoch lieferte er z.b. mit der Komödie Crime is King und dem Western Open Range – Weites Land nach wie vor Kino höchster Qualität ab.
Neben seiner Karriere als Schauspieler engagierte sich Costner besonders für den Umweltschutz und die Rechte bedrohter Völker. So produzierte er 1995 beispielsweise die achteilige Dokumentations-Serie 500 Nations – Die Geschichte der Indianer.
Costner hat sieben Kinder. Drei von seiner ersten Frau Cindy, eines von seiner Exfreundin Bridget Rooney und drei mit seiner zweiten Frau der Deutschen Christine Baumgartner. Mit ihr gründete er zudem 2007 die Country & Western Band Kevin Costner and Modern West, die bislang zwei Alben veröffentlichte.
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