In den letzten Jahren glänzte Larry Cohen vor allem mit Drehbüchern zu Joel Silver Thrillern z.b. für den Blockbuster „Final Call – Wenn er auflegt, muss sie sterben“. Zuvor war Cohen aber schon seit den Sechzigern als Regisseur, Drehbuchautor und Produzent an Filmen wie Die Wiege des Bösen und der Maniac Cop Trilogie beteiligt.
Cohen wurde am 15.Juli 1936 in der Kleinstadt Kingston in der Nähe von New York geboren. Als Jugendlicher zog er mit seiner Familie in die Bronx. Cohen war in jenen Jahren ein fanatischer Kinogänger. Mindestens zweimal pro Woche war er, meist bei Double Features, in den Kinos der Bronx, zu Gast. Dabei bevorzugte er den Film Noir und harte, actionreiche Detektiv-Geschichten. Am liebsten sah er Filme von Michael Curtis („Casablanca“).
Nach der Schule studierte er Filmwissenschaften, ein eher theorielastiges Studium, am „City College of New York“. In den Sechzigern konnte sich Cohen als Gastautor für zahlreiche Fernsehserien etablieren, darunter internationale Erfolge wie „Auf der Flucht“ und „Abenteuer im Wilden Westen“. 1965 konnte er seine erste eigene TV-Serie realisieren: „Geächtet“. Die 48 Folgen der Western-Serie erfreuen sich auch heute noch großer Beliebtheit, was sich in einer Durchschnittsbewertung von 7,8 Punkten (von zehn möglichen) in der Internet Movie Data Base zeigt.
Eines noch besseren Rufes erfreut sich Cohens Science Fiction Serie „Invasion von der Wega“ (1967 – 1968), mit durchschnittlich 8,3 Punkten in der IMDB.
Das erste Kinofilm-Script, das Cohen verkaufen konnte, war „Die Rückkeher der Glorreichen Sieben“ mit Yul Brunner als Revolverheld. Ab 1969 fand Cohen vermehrt mit Drehbüchern für, für die damalige Zeit wirklich harten Psychothrillern und Serienkiller-Filmen wie „Scream Baby Scream“, „Der Mann mit dem Katzenkäfig“ und „Am hellichten Tag“ den Einstieg in die Spielfilm-Welt.
Neben weiteren Arbeiten fürs Fernsehen, z.b. dem Drehbuch für drei „Columbo“ Folgen, fing Cohen in den Siebzigern an, selbst Regie zu führen. Einen ausgezeichneten Einstand gab er dabei in dem ihm als Autor schon bestens vertrauten Genre des Psychothrillers 1972 mit „Bone“.
Sein Horror-Debüt gab Cohen 1974 mit Die Wiege des Bösen. Zunächst floppte der Film. Warner Bros. glaubten jedoch an das Projekt und brachten ihn von einer neuen Werbekampagne begleitet, kurz nachdem er abgesetzt worden war, ein zweites Mal in die Kinos. Diesmal schlug Die Wiege des Bösen ein und legte die Grundlage für zwei Fortsetzungen.
In den nächsten Jahrzehnten inszenierte Cohen noch einige bemerkenswerte Horror-Streifen (z.B. „American Monster“) und Thriller (z.B. Ambulance).
Ab Ende der Achtziger trat Cohen jedoch verstärkt wieder als Autor für andere Filmemacher in Erscheinung. Zu den Höhepunkten seines Schaffens gehören dabei die Maniac Cop Trilogie und Body Snatchers (in Zusammenarbeit mit Stuart Gordon).
Durch die Arbeit als Autor für den Thriller Nicht auflegen von Joel Schumacher, Final Call – Wenn er auflegt, muss sie sterben und Captivity gelang es Cohen noch im Alter von mehr als Sechzig Jahren beachtliche Erfolge im Kino Mainstream zu feiern.
1988 wurde Cohen für sein bisheriges Schaffen von der „Academy of Science Fiction, Fantasy & Horror Films“ mit dem „George Pal Memorial Award“ geehrt.
Cohens Tochter Jill Gatsby ist Schauspielerin und wirkte u.a. bei Filmen mit (z.B. „Maniac Cop“) und ohne Beteiligung ihres Vaters (z.B. „Die Klasse von 1999“) mit. Larry Cohen verstarb am 23.März 2019 in Beverly Hills, Kalifornien.
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