Mario Puzo (geb. 15 Oktober 1920, gest. 2. Juli 1999) schenkte mit seinen zweifach oscarprämierten Drehbüchern zur „Der Pate“ Trilogie der Filmwelt einige ihrer wertvollsten Momente.
Puzo wuchs mit sechs weiteren Geschwistern in einer armen, italienischen Einwandererfamilie im New Yorker Stadtteil „Hell’s Kitchen“ auf. „Hell’s Kitchen“ war zu diesem Zeitpunkt ein übersiedeltes Viertel, das aufgrund der prekären Situation seiner Bewohner den besten Nährboden für Bandenwesen und alle Art von Kriminalität gab. Viele seiner späteren Bücher und Filmscripts haben ihren Ursprung im Milieu von Pazos Jugend, auch wenn weder er selbst noch seine Familie in entsprechende Machenschaften verwickelt waren.
Im zweiten Weltkrieg ging er als Freiwilliger zur Armee. Er versah seinen Dienst in Südostasien und Deutschland. Nach dem Krieg war er noch einige Jahre bei der US-Armee in Westdeutschland.
Zurück in den Staaten studierte er mit Hilfe eines Veteranenstipendiums Literatur und Kreatives Schreiben. Da er nach der Ausbildung zunächst von seinen Einnahmen als Journalist und Autor noch nicht leben konnte, jobbte er nebenher als Verwaltungshelfer.
Sein erster Roman „Die Dunkle Arena“ erschien 1955. Der Schmugglerkrimi, der im Nachkriegsdeutschland spielt, brachte ihm seinen ersten Achtungserfolg ein.
Seine nächsten Bücher „Mamma Lucia“ und „Sechs Gräber bis München“ kamen ebenfalls gut an, jedoch spülten sie nur wenig Geld in seine Kasse. Als er aus gesundheitlichen Gründen seine Gallenblase operieren lassen musste, fehlten ihm die Mittel dazu. So entschloss sich Pazo, einen kommerziell möglichst erfolgreichen Roman zu schreiben. Durch seine Tätigkeit als Journalist wusste er, dass seine Reportagen, die er über die New Yorker Mafia verfasst hatte, immensen Erfolg bei den Lesern gehabt hatten. Dies spornte ihn zu einem Mafia-Krimi an. Das Ergebnis „Der Pate“ wurde 1969 veröffentlicht. Der damalige Bestseller gilt noch heute als der Standard, an dem sich sämtliche Genre-Veröffentlichungen messen müssen.
Zu seinen Fans gehörte Regie-Ass Francis Ford Coppola, der mit ihm zusammen das Drehbuch für die Filmadaption von „Der Pate“ schrieb. Die Idee die Rolle des Familienoberhaupts Don Vito Corleone mit Marlon Brando zu besetzten kam von Puzo. Das Gangster-Epos wurde zum Abräumer bei den Academy Awards und zum Meilenstein der Filmgeschichte. Coppola und Pazo verfassten später, wiederum in Co-Produktion, die Drehbücher zu den beiden Fortsetzungen und zum TV-Vier-Teiler „Der Pate – Die Saga“.
Als Drehbuch-Autor war Puzo nicht nur im Krimi Bereich tätig. So stammen z.b. die Scripts zum Katastrophenfilm „Erdbeben“ und zu „Superman I+II“ ebenfalls aus seiner Feder.
Puzo war ein ausgesprochener Familienmensch. Mit seiner Frau Erika Lina Broske war er von 1946 bis zu ihrem Tod 1978 verheiratet. Die beiden haben fünf Kinder.
Sein letztes Buch „Die Familie“ konnte er nicht mehr vollenden, da er am 2. Juli 1999 an den Folgen eines Herzinfarkts verstarb. Seine Lebensgefährtin Carol Gino vollendete das Werk nach seinem Tod.
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