Ab Mitte der Neunziger konnte sich Michael Bay (geb. 17. Februar 1965) als Regisseur von Action Blockbustern wie „Pearl Harbor“ und der „Transformers“ Reihe etablieren. Seit einigen Jahren fungiert er zudem als Produzent harter Horrorstreifen, dabei liegt sein Schwerpunkt auf Remakes von Genre-Klassikern.
Bay wuchs in Los Angeles als adoptiertes Kind zusammen mit seiner jüngeren Schwester in der Familie eines Buchhalters und einer Kinderpsychologin auf. Als er als junger Erwachsener seine leibliche Mutter traf, teilte sie ihm mit, dass Star-Regisseur John Frankenheimer sein Vater sei. Dieser bestreitet dies jedoch bis heute.
Seine Bildschirmkarriere begann Bay nach seinem Studium am „Art Center College of Design“ in Pasadena mit TV-Werbespots und ausgefeilten Musikvideos. Sein ersten großen Coups in diesem Bereich landete Bay mit den Videos zur Single „Angelia“ von Richard Marx, die in den US-Charts bis auf Platz Vier kletterte, und „Soldier of Love“ von Donny Osmond, das sogar einen zweiten Platz in den „Top Ten“ erreichen konnte. Unter seinen nächsten Klienten fanden sich solch illustere Namen wie Tina Turner, Aerosmith, Meat Love und Lionel Ritchie.
Mitte der Neunziger brachte das damalige Mega-Erfolgs-Duo Don Simpson und Jerry Bruckheimer Bay ins Filmgeschäft. Die Star-Produzenten vertrauten ihm die Regie des Action-Krachers „Bad Boys – Harte Jungs“ an. Schon sein Debüt spielte fast 150 Millionen Dollar ein. Mit den Nachfolgern stieg Bays Erfolgskurve steil nach oben. „The Rock – Fels der Entscheidung“ ließ über 300 Millionen Dollar in den Kassen klingeln und der „Armageddon“ gar über 500 Millionen Dollar.
Anfang des Jahrtausends wurde Bay der Regiestuhl zu einigen prestigeträchtigen Produktionen angeboten: „Roter Drache“, „Van Helsing“, „Mann unter Feuer“ und „Terminator III – Die Rache der Maschinen“. Er lehnte diese Offerten jedoch durch die Bank ab.
Lange Zeit verstand sich Bay als Filmmacher der alten Schule, und bevorzugte analoges vor digitalem Equipment. CGI-Effekte reduzierte er auf ein Minimum und setzte lieber auf Actionszenen, die mittels Stuntmen umgesetzt wurden. Diese Vorgehensweise änderte sich 2007 mit „Transformers“, da das Script ohne exzessiven Einsatz von Computertechnologie nicht umzusetzen war.
Nachdem Bay mit „Arnageddon“ und „Pearl Harbor“ schon zwei seiner eigenen Filme produziert hatte, engagierte er sich ab 2003 verstärkt als Produzent jüngerer, aufstrebender Regie-Talente. Dabei legte er seinen Fokus auf Remakes alter Horrorklassiker. Mit „Michael Bay’s Texas Chainsaw Massacre“ gab er dem Deutschen Nachwuchsregisseur Marcus Nispel, die Chance seinen ersten Spielfilm umzusetzen. Auch bei den Neuverfilmungen von „Amityville Horror“, „A Nightmare on Elm Street“ und „Hitcher“ setzte Bay auf frisches Blut in der Regie Position. Beim Remake von „Freitag der 13.“ setzte er erneut auf Marcus Nispel.
Bay wird manchmal dafür kritisiert, das seine Filme vorallem auf den Geschmack männlicher Jugendlicher zugeschnitten sind. In einem Interview meinte er dazu lapidar: „Was für ein Verbrechen!“
Bay hat sowohl einen Wohnsitz in Los Angeles als auch in Miami. Der ausgesprochene Hundeliebhaber teilt sich seine Domizile mit zwei britischen Bullmastiffs, die auf die Namen „Grace“ und „Bonecrusher“ hören. Bay spendete schon als Kind Geld an Tierheime und ist auch heute noch im Tierschutz aktiv.
Zu Bays engen Freunden im Filmgeschäft gehören Schauspieler Ben Affleck und Filmemacherkollege George Lucas. Seine Cousine Susan Bay ist mit Leonard Nimoy (Mr. Spock aus „Raumschiff Enterprise“) verheiratet.
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