Es war ein weiter Weg, den der gelernte Zahntechniker hinter sich gebracht hatte. Olaf Ittenbach kam aus dem Amateursplatter und schaffte es durch Fleiß und Mut zum Risiko, das Lager des No-Budget-Films zu verlassen und mittlerweile sogar für den internationalen Film zu produzieren. Sein Faible für Spezialeffekte entwickelte er schon im zarten Teenager-Alter. Horrorfilme waren es, die es Ittenbach angetan haben. Und mit den aufkommenden Möglichkeiten der Videotechnik war er einer der Wegbereiter der deutschen Amateurszene.
1989 produzierte er seinen ersten eigenen Film Black Past, in dem er auch selbst mitspielte. Ittenbach bewies sein Talent für Make-Up-Effekte und erschuf Splatterszenen, die ihresgleichen suchen. Das vorhandene Budget von 2.000 DM schien ganz in diese eingeflossen zu sein, und damit konnte er auch sich aufmerksam machen. Auch sein zweites Werk The Burning Moon schlug in dieselbe Kerbe. Derbe Spalttereffekte zeichnen diesen Film aus, so daß er auf der Beschlagnahme-Liste der Bundesprüfstelle landete. Das gleich gilt für sein drittes Werk Premutos, das wegen seines Splattergehalts als deutscher Braindead gefeiert wurde.
Mit Riverplay sollte er einen neuen Quantensprung hinlegen. Dieser Film ist das Bindeglied zwischen Ittenbach's Amateurjahren und den professionelleren Produktionen. Im Jahr 2001 kam Ittenbachs große Chance, denn für Legion of the Dead stand ihm ein Budget von mehr als 2 Millionen Euro zur Verfügung. Endlich konnte er einen Film unter professionellen Bedingungen drehen. Das gleiche gilt auch für Beyond the Limits, der ein Jahr später folgte.
Die beiden nächsten Produktionen Garden of Love und Poison waren wieder deutlich kleiner. Ersterer war für Ittenbach in privater Hinsicht wichtig, denn hier lernte er seine Frau Martina kennen, die er kurz darauf heiratete, und die seitdem in allen seinen Filmen zu sehen ist. Auch Chain Reaction ist mit einem Budget von 1 Million Euro ein kleinerer Film. Danach folgten Familienradgeber sowie Dard Divorce und Familienradgeber 2
Olaf Ittenbach ist jedoch nicht nur als Regisseur tätig, er ist ein Virtuose, wenn es darum geht, Splattereffekte zu verwirklichen. Das hat er auch für andere Produktionen wie Timo Roses Space Wolf oder Uwe Boll's Bloodrayne , wo er als Supervisor für die Special Effects tätig war, unter Beweis gestellt. Und auch in Seed wurde er in dieser Position aktiv.
Ittenbach hat es geschafft, trotz seines Faibles für harte Horrorkost, oder vielleicht gerade deswegen, eine Karriere im Filmgeschäft einzuschlagen und mit Budgets arbeiten zu können, von denen so manch anderer deutsche Filmschaffende nur träumen. Und dabei ist er, aller Kritik zum Trotz, seiner eigenen Linie treu geblieben.
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