Sei es nun mit dem Horror-Schocker „Das Omen“, „Superman – Der Film“ oder der „Lethal Weapon“ Reihe, Richard Donner (geb. 24. April 1930) war stets ein Garant für qualitativ hochwertiges Actionkino.
Donner stammt aus New York City und hört auf den bürgerlichen Namen Richard D. Schwartzberg (sein Spitzname ist Dicky Donner).
Seinen ursprünglichen Plan Schauspieler zu werden, gab Donner schon in jungen Jahren auf und entschloss sich, eine Karriere hinter der Kamera einzuschlagen. Er machte sich zunächst einen Namen als Produzent von TV-Spots und Werbefilmen, bevor er ab seinem dreißigsten Lebensjahr zunehmend im Bereich der TV-Serien aktiv wurde.
Seinen Einstieg markierte dabei 1960 eine Folge von „Abenteuer im wilden Westen“. Noch im gleichen Jahr drehte er die Erste von sechs Folgen der noch heute hochgeschätzten Western-Serie „Der Kopfgeldjäger“ mit Steve McQueen in der Hauptrolle. Insgesamt wirkte Donner in den nächsten Jahren bei knapp 20 Fernsehserien mit, darunter „Kein Fall für den FBI“, „Westlich von Santa Fe“, „Unglaubliche Geschichten“, „Solo für O.N.K.E.L.“, „Gilligans Insel“, „Perry Mason“, „Auf der Flucht“, „Verrückter wilder Westen“, „Einsatz in Manhattan“ und „Petrocelli“.
In den Sechzigern konnte Donner zudem seine ersten drei Kinofilme verwirklichen. Sein Debüt auf der großen Leinwand war 1961 das Luftfahrt-Drama „Die X-15 startklar“, bei dem Charles Bronson einen der Piloten des Raketenjets gab. Sieben Jahre später folgte die Kriminal-Kommödie „Salz und Pfeffer“ (mit Sammy Davis Jr. in der Hauptrolle“) und „Der Amerikaner“ (1969, mit Charles Bronson).
Danach verschwand Donners Name für mehr als ein halbes Jahrzehnt aus den Lichtspielhäusern der Welt. 1975 stellte er seine Fähigkeiten als Spielfilmregisseur jedoch mit zwei TV-Produktionen nachhaltig unter Beweis: „A Shadow in the Streets“ und „Sarah T. - Eine jugendliche Alkoholikerin“. Bei „Sarah T.“ brillierte „Exorzist“ Star Linda Blair in der Hauptrolle, umgeben von einem ausgezeichneten Cast, zu dem u.a. Mark Hamill (der spätere Luke Skywalker aus „Krieg der Sterne“) gehörte.
Den ganz großen Wurf konnte Donner 1976 mit „Das Omen“ landen. Der Film galt bei Erscheinen in den Medien als einer der besten Filme des Jahres und wird allgemein noch nach über 30 Jahren zu den wichtigsten Veröffentlichungen des Horror Genres gezählt. Die Geschichte um die Ankunft des Antichristen auf der Erde wurde zum massiven Kassenschlager und spielte alleine in den USA mit über vier Millionen Dollar schon innerhalb der ersten drei Tage mehr als die Produktionskosten (2,8 Millionen Dollar) ein.
Zwei Jahre später konnte Donner dieser Erfolg ,it „Superman – Der Film“ noch deutlich toppen. Neben einem gigantischen Einspielergebnis leitete Donner zudem ein Revival des nach den Fünfziger Jahren fast in Vergessenheit geratenen Superhelden-Genres ein, das mit Verfilmungen von DC und Marvel Comichelden bis heute Bestand hat und sich größter Beliebtheit erfreut. Bei der Umsetzung der Story bewies Donner dabei ebenso ein ausgezeichnetes Gespür wie in der Besetzung der Rollen. Ursprünglich wollte die Produktionsfirma einen bekannten „Superman“ wie Paul Newman oder Robert Redford. Donner entschied sich jedoch für den bis dato unbekannten Christopher Reeves und setzte lieber bei der Besetzung der Nebenrollen mit Marlon Brando (als Supermans Vater Jor-El) und Gene Hackman (als Superschurke Lex Luthor) auf etablierte Hollywood-Größen.
Ursprünglich war Donner von der Produktionsfirma auch für die Fortsetzung „Superman II – Allein gegen alle“ verpflichtet worden. Aus Effektivitätsgründen drehte Donner beide Filme am gleichen Set in einem Aufwasch. Da sich Donner und die Produktionsfirma jedoch überwarfen, wurde er vor der Fertigstellung des zweiten Teils gefeuert und durch Richard Lester ersetzt. Donner, der in den Credits zu „Superman II“ nicht auftaucht, beansprucht für sich, das dennoch fünfzig Prozent des fertigen Films aus Material besteht, das er gedreht hat. Erst 2006 kam mit „Superman II: The Richard Donner Cut“ eine Version des Films auf den DVD-Markt, die hauptsächlich aus Donners Dreharbeiten besteht. Da sich die Produzenten ebenfalls mit Marlon Brando zerstritten hatten, wurde er aus der 1980er Kinofassung komplett herausgeschnitten, in der 2006er Veröffentlichung sind jedoch sämtliche Szenen mit Brando enthalten.
1987 griff Donner das zu diesem Zeitpunkt als angestaubt geltende Motiv von zwei Kumpels, die zusammen durch dick und dünn gehen auf, und verpackte es in die Action Komödie „Zwei stahlharte Profis“. Zusammen mit seinen drei Fortsetzungen zählt der erste Teil der „Lethal Weapon“ Reihe zu den unbestrittenen Highlights des Cop-Film-Genres.
Donner schwört nicht nur bei den „Lethal Weapon“ Filmen auf Kooperationen mit Mel Gibson, dem er in sechs seiner letzten elf Filme eine Hauptrolle gab. Wäre das „Batman“ Remake von 1989 wie ursprünglich geplant, an Donner vergeben worden, hätte er Gibson in der Rolle des DC Superhelden besetzt. Donner meinte in einem Interview über ihre Zusammenarbeit und enge Freundschaft: „Mel Gibson ist ein Geschenk Gottes für einen Regisseur. Leider erzählt er die schlechtesten Witze auf der ganzen Welt.“
Neben seiner Arbeit als Regisseur betätigt sich Donner zudem zusammen mit seiner Frau Lauren Shuler als Produzent an Filmen anderer Regisseure. Zu den wichtigsten dabei entstanden Werken zählen das Achtziger Jahre Vampir-Spektakel „The Lost Boys“ von Joel Schuhmacher sowie die „X-Men“ Filme von Bryan Singer.
Dank seines immensen Erfolges konnte es sich Donner jederzeit leisten, prestigeträchtige Angebote von Produzenten abzulehnen. So verzichtete er auf „James Bond 007 – Sag niemals nie“ (1983), „Alien III“ (1992) und „Jurassic Park“ (1993).
Privat unterstützt Donner u.a. PETA (People for the Ethical Treatment of Animals) und engagiert sich für Tierrechte, insbesondere für Kampagnen gegen das Tragen von Pelzen.
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