Robert De Niro wurde am 17. August 1943 in der Lower Eastside (Little Italy) in New York geboren. Als Mafioso war er herausragend. Aber auch als Boxer oder Taxifahrer, Kriegsveteran oder Baseballfan, Aristokrat oder Jazzmusiker hat Robert De Niro das Kinopublikum begeistert. An diesem Sonntag (17. August 2003) wird der Rollenfanatiker, den die amerikanische Filmkritik längst mit Altmeister Marlon Brando auf eine Stufe stellt, 60 Jahre alt. Seine enorme Wandlungsfähigkeit trug ihm den Beinamen Chamäleon ein. "Das Wunderbare am Schauspielerberuf ist für mich, dass ich verschiedene Leben haben kann, ohne deren reale Risiken eingehen zu müssen", sagte De Niro einmal. Größten Respekt rang er der Fachwelt durch die akribische Gründlichkeit ab, mit der er sich auf Rollen in so unvergessbaren Filmen wie Der Pate 2, Taxi Driver , New York, New York, Die durch die Hölle gehen oder Wie ein wilder Stier vorbereitete.
Fast ein Jahr lang trainierte er bei Jake La Motta, um diese Boxerlegende so glaubwürdig wie möglich darstellen zu können. "Ich wollte unbedingt diese Art sich zu bewegen ganz genau treffen", erzählte De Niro. "Die Sache mit dem Gewicht ist allerdings ziemlich aufgebauscht worden". Aufgebauscht oder nicht - dass De Niro wochenlang Fettes in sich hineinstopfte und 25 Kilogramm zunahm, nur um in der zweiten Hälfte von Wie ein wilder Stier den gealterten La Motta authentisch geben zu können, gehört zu Hollywoods unausrottbaren Legenden. Für den Film in der Regie von Martin Scorsese wurde er 1981 als bester Hauptdarsteller mit einem Oscar ausgezeichnet.
Seinen ersten Oscar hatte er 1975 als bester Nebendarsteller mit Francis Ford Coppolas Der Pate 2 gewonnen. Auch um diesen Film ranken sich De Niro-Anekdoten. Der große Brando hatte die Rolle des Mafioso Corleone bereits geprägt, in die De Niro nun schlüpfen musste. Er ging zum Zahnarzt von Brando und ließ sich ein ähnliches Gebiss machen, um dessen Nuscheln besser andeuten zu können. Obendrein übte er mit einem sizilianischen Lehrer den richtigen Akzent.
"Eine Darbietung Robert De Niros zu beobachten, ist wie die Teilnahme an einem Meisterlehrgang der Schauspielkunst", lobte das Amerikanische Filminstitut (AFI), das den Star zum 60. mit dem AFI-Lebenswerkpreis ehrte. Für so manchen seiner jüngeren Filme wollen Kritiker das nicht uneingeschränkt gelten lassen. Bei 15 Minutes oder Reine Nervensache kam schon der Eindruck auf, dass sich der Weltstar gesagt haben könnte "Nimm die Millionen und schnell weg damit".
Eine Reihe von gut bezahlten Rollen soll De Niro tatsächlich nur für die Finanzierung seiner TriBeCa Productions und seines ebenfalls nach dem New Yorker Viertel benannten Filmzentrums übernommen haben. Großzügig unterstützt der Star auch das jährliche TriBeCa-Filmfestival. Er hatte es nach den Terroranschlägen am 11. September 2001 initiiert, um bei der Wiederbelebung der wirtschaftlich angeschlagenen Gegend im Süden von Manhattan zu helfen. Durchaus nicht zufällig ist der Big Apple Schauplatz vieler De-Niro-Filme. Als kleiner Junge war der gebürtige New Yorker Stammgast des Kinos Laugh Movie an der 42. Straße von Manhattan. Um seinen Traum vom Schauspielerberuf wahr werden zu lassen, verzichtete De Niros Mutter auf einen Teil ihres Lohns als Schreibkraft bei Maria Ley und Erwin Piscator. Dafür bekam Robert als Kind in Piscators Dramatic Workshop jeden Samstag Schauspielunterricht. Vor ihm hatte dort schon Marlon Brando einiges gelernt.
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