Nachdem sich Samuel L. Jackson (geb. 21. Dezember 1948) über 20 Jahre mit eher mäßigem Erfolg als Schauspieler durchschlug, erreichte er in den Neunziger Jahren als Jules Winnfield in Pulp Fiction und Windu Mace in Star Wars: Episode I - Die dunkle Bedrohung Kultstatus und internationalen Ruhm. 2009 erhielt er einen Eintrag ins Guinessbuch der Rekorde, für die weltweit höchsten Einspielergebnisse.
Samuel Leroy Jackson wuchs in Chattanooga (Tennessee) bei seiner Mutter Elizabeth (einer Fabrikarbeiterin) und seinen Großeltern mütterlicherseits auf. Sein Vater, der in Kansas City lebte, verstarb jung an den Folgen seiner Alkoholsucht. Jackson hat ihn nur zweimal in seinem Leben getroffen. Er war auf mehreren Schulen, die alle strikte Rassentrennung praktizierten.
Nach der Schule studierte Jackson ursprünglich Meeresbiologie am Morehouse College in Atlanta. Für die Theatergruppe der Universität meldete er sich nur an, um leicht an gute Nebenfachnoten zu kommen. Die Schauspielerei begeisterte ihn jedoch so sehr, dass er die Biologie fallen ließ und im Hauptfach zu Theaterwissenschaften wechselte.
Die politische Protestbewegung der Sechziger zog Jackson unmittelbar in ihren Bann. Nachdem Jackson 1968 die Beerdigung Martin Luther Kings besucht hatte, begann er sich zu radikalisieren. Zusammen mit einigen Kommilitonen nahm er mehrere Verwaltungsangestellte des Morehouse College als Geiseln, um ihren Forderungen für eine Reform des Lehrplans und einer Demokratisierung der Verwaltung Nachdruck zu verleihen. Jackson wurde daraufhin für ein Jahr vom College suspendiert und erhielt eine Bewährungsstrafe.
Um die Zeit bis zur Wiederaufnahme seines Studiums zu überbrücken arbeitete Jackson in Los Angeles als Sozialarbeiter. Dort kam er mit der militanten Black Panther Party in Berührung. Nachdem Jacksons Mutter vom FBI unter Druck gesetzt wurde und ihr gedroht wurde, dass ihr Sohn kein Jahr mehr leben würde, wenn er sein politisches Engagement fortsetzen würde, beendet er den Kontakt zur Black Power Bewegung.
Nach Abschluss seines Studiums profitierte Jackson von der gerade grassierenden Blaxploitation und erhielt 1972 eine Rolle in Together For Days. Trotz einiger kleinerer Rollen, teils in überaus erfolgreichen Filmen wie Onkel Toms Hütte, Der Prinz aus Zamunda und Martin Scorsesees GoodFellas - Drei Jahrzehnte in der Mafia, kam Jacksons Karriere während der nächsten Jahre nie richtig ins Rollen. Wie er später in Interviews bekannte, hatte er während dieser ganzen Zeit mit massiven Drogenproblemen zu kämpfen. Nachdem Jackson mehrere Heroinüberdosen überlebt hatte, stieg er auf Kokain um. Nach einem Entzug 1991 schaffte er es schließlich clean zu bleiben. Seine Rolle als Cracksüchtiger in Jungle Fever, die er genau zu dieser Zeit spielte, sieht er im Nachhinein als Katharsis, die ihm half von der Sucht loszukommen. Auf dem 1991 Filmfestival von Cannes wurde ihm für diese Rolle ein Award als bester Nebendarsteller verliehen, obwohl es diese Kategorie in Cannes eigentlich gar nicht gab, und sie extra für Jackson ins Leben gerufen wurde.
Von da an ging es mit Jacksons Karriere steil bergauf. Zunächst verpflichtete ihn Steven Spielberg für Jurassic Park (das weltweit fast 1 Milliarde Dollar einspielte). Nach seinem Engagement bei Tony Scotts True Romance, das nach einem Script von Quentin Tarantino gedreht worden war, entwickelte Tarantino für Pulp Fiction die Rolle des Jules Winnfield, die er Jackson passgenau auf den Leib schneiderte. Für seine brillante Performance erhielt Jackson überwältigend gute Presse und eine Oscar sowie eine Golden Globe Nominierung.
Die John Grisham Verfilmung Die Jury (1996) und Tarantinos Jackie Brown (1997) brachte ihm weitere Golden Globe Nominierungen.
Als großer Krieg der Sterne-Fan ging für Jackson ein Traum in Erfüllung, als ihn George Lucas für die Rolle des Jedi-Ritters Mace Windu 1999 in Star Wars Episode I – III verpflichtete.
Eine weitere Herzensangelegenheit für Jackson war die 2000er Neuverfilmung von Shaft, da dessen ursprüngliche Fassung 1971 ein Meilenstein für die Akzeptanz farbiger Schauspieler in der Filmindustrie gewesen war.
2006 wurde Jackson durch das Anbringen seiner Hand- und Fußabdrücke vor dem Grauman's Chinese Theater in Hollywood geehrt. Er war der siebte Afroamerikanische Schauspieler, dem diese Auszeichnung zuteil wurde.
2009 erhielt Jackson einen Eintrag ins Guinessbuch der Rekorde. Die 68 Filme bei denen er mitgewirkt hatte, hatten weltweit 7,42 Milliarden Dollar eingespielt. Eine Größenordnung, die kein anderer Schauspieler vor ihm erreicht hatte.
Jacksons Privatleben ist durch eine hohe Kontinuität gekennzeichnet. Seit Anfang der Siebziger ist er mit der Schauspielerin La Tanya Richardson liiert. Seit 1980 sind die beiden verheiratet. Sie haben eine Tochter (Zoe). Die Familie lebt in Los Angeles. In seiner Freizeit sammelt Jackson Comics und Actionfiguren. Er ist passionierter Golfspieler und sieht sich gerne Basketball und Fußballspiele an.
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