Neben seinen Verdiensten um den Actionfilm (z.b. The Warriors, Last Man Standing) zählt Regisseur Walter Hill zu den wichtigsten Protagonisten des Neo-Western-Genre, für das er mit „Geronimo – Das Blut der Apachen“ einen essentiellen Beitrag leistete. Als Produzent der „Alien“ Reihe war er zudem maßgeblich an einem der wichtigsten Science Fiction Filmprojekten aller Zeiten beteiligt.
Obwohl Walter Hill im sonnigen Kalifornien geboren wurde (am 10.01.1942) und auch dort aufwuchs, verbrachte er einen großen Teil seiner Kindheit Zuhause. Er litt unter starken Asthma, so dass er über Jahre hinweg der Schule fernbleiben musste. Von anderen Kindern weitgehend isoliert, verschlang er Comics, hörte sich Radiohörspiele an oder versank in Tagträumen.
Hill studierte Geschichte in Mexico City und Michigan. Nebenbei arbeitete er auf einer Ölplattform.
Danach absolvierte er ein Traineeprogramm bei der Directors Guild of America. Den praktischen Teil seiner Ausbildung stellte dabei die Regie-Assistenz zu Norman Jewisons mehrfach oscarnominerten Thriller „Die Thomas Crown Affäre“ (mit Steve McQueen und Faye Dunaway) dar. Es folgten weitere Regie-Assistenzen für Bullit und den Woody Allen Film „Der Unglücksrabe“.
Ab Anfang der Siebziger verdingte sich Hill zudem als Drehbuchautor. Er verfasste u.a. das Script zu Sam Peckinpahs legendären Roadmovie Getaway mit Steve McQueen und Ali MacGraw.
1975 nahm Hill erstmals selbst bei der Realisierung eines seiner Drehbücher auf dem Regiestuhl platz. In Ein stahlharter Mann erzählt er die Geschichte eines Straßenkämpfers (Charles Bronson), der zur Zeit der großen Wirtschaftskrise versucht, sich mit illegalen Boxkämpfen aus der Armut zu befreien. Schon mit seinem Debüt setzte Hill die Messlatte für seine weitere Karriere recht hoch an.
Es gelang ihm jedoch mit den folgenden Filmen noch höher hinaus zu kommen. Driver (1978) ist ein fantastischer Film Noir (mit einer herausragenden Isabelle Adjani) und The Warriors (1979) gehört zweifellos zu den besten Jugendgang-Filmen aller Zeiten.
Mit seiner Version der Geschichte von Frank und Jesse James in „Long Riders“ gab Hill 1980 eine erste Visitenkarte im Westerngenre ab. Im gleichen Genre glänzte Hill später mit Geronimo - Das Blut der Apachen und „Wild Bill“.
Selbst sieht sich Hill in erster Linie als Western-Regisseur. Deshalb legt er Wert darauf, dass auch in seinen anderen Filmen Accessoires auftauchen, die für Western typisch sind. Seien es Cowboyhüte oder alte Winchester Gewehre. So verwundert es auch nicht, dass viele seiner Filme, die in neuerer Zeit spielen trotzdem ein deutliches Westernflair versprühen. Besonders deutlich wird dies bei Die letzten Amerikaner, Ausgelöscht (der ganze Film ist eigentlich eine Hommage an den Western „The Wild Bunch“) und Last Man Standing (der in vielen Punkten gewollt an einen Sergio Leone Western erinnert).
Nachdem es bei „Supernova“ im Jahr 2000 zu einem massiven Zerwürfnis zwischen Hill und der Produktionsfirma kam, stieg er aus dem laufenden Projekt aus und wurde durch Francis Ford Coppola ersetzt. Im Abspann taucht Hill unter dem Pseudonym Thomas Lee auf. Nachdem Hills nächster Film „Undisputed – Sieg ohne Ruhm“ ein finanzieller Misserfolg wurde, zog er sich vorläufig aus dem Kinogeschäft zurück.
Mit der über drei stunden langen Western-Mini-Serie“, die Hill 2006 für den Fernsehsender American Movie Classics drehte, gelang es ihm jedoch eindrucksvoll zu beweisen, dass er nichts von seiner früheren Klasse verloren hat.
Neben seinen Tätigkeiten als Drehbuchautor und Regisseur konnte sich Hill in seiner langen Karriere zudem einen Namen als Produzent der „Alien“ Reihe machen. Beim zweiten und dritten Alien-Film fungierte Hill zudem als Drehbuch-Co-Autor.
Hill hat einige Lieblingsmotive, die er, immer wenn möglich, in seinen Filmen aufgreift. So ist oft ein himmelblauer Cadillac Convertible zu sehen. Bars tragen häufig den Namen "Torchy's", meist hört einer der Nebencharaktere auf den Namen Luther und schließlich wird die Stadt El Paso in vielen Dialogen erwähnt.
Hill ist seit 1986 mit der Künstleragentin Hildy Gottlieb verheiratet. Die beiden haben zwei Kinder: Miranda und Joanna.
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