Seit seiner Rolle in Natural Born Killers ist Woody Harrelson (geb. 23. Juli 1961 in Midland) ein Garant für vorzügliche Charakterdarstellung, sei es in Mainstreamstreifen wie Larry Flynt - Die Nackte Wahrheit oder in höchst anspruchsvollen Indie Perlen wie Wag the Dog und No Country for Old Men. Für seine Leistungen in seinem neusten Film The Messenger wurde er zum zweiten Mal (nach Larry Flynt) für einen Oscar nominiert.
Harrelson wuchs bei seiner Mutter Diane in Ohio auf. Sein Vater Charles wurde 1968 wegen eines Mordes zu einer lebenslangen Gefängnisstrafe verurteilt. In einem weiteren Verfahren erhielt sein Vater 1982 zudem zweimal Lebenslang für einen Auftragsmord an einem Richter. Bei einem Verhör bekannte sich Charles Harrelson außerdem schuldig, John F. Kennedy ermordet zu haben. Dieses Geständnis widerrief er jedoch später. Er verstarb 2007 in einem Hochsicherheitsgefängnis in Colorado.
Nach der Schule studierte Harrelson Theater und Englisch in Hanover (Indiana). Er schloss das Studium 1983 mit einem Bachelor ab.
Seine Schauspielkarriere begann Harrelson 1985 als Barkeeper Woody Boyd in der Sitcom Cheers, die in Deutschland zunächst unter dem Titel Prost Helmut! im Fernsehen lief. Bis 1993 spielte er die Rolle insgesamt 198 Mal. Sie brachte ihm fünf Emmy Nominierungen ein, von denen er eine gewinnen konnte. Für einen Gastauftritt als Woody Boyd in der Serie Frasier wurde Harrelson 1999 für einen weiteren Emmy nominiert.
Harrelson begnügte sich jedoch nicht mit dem Ruhm als TV-Star, sondern startete 1986 eine überaus erfolgreiche Filmkarriere. Seine erste Rolle erhielt er in der Sportkomödie Wildcats an der Seite von Goldie Hawn und Wesley Snipes. Bei den Dreharbeiten entwickelte sich eine Freundschaft zwischen Harrelson und Snipes, und so standen beide noch häufiger zusammen vor der Kamera.
Für Ein unmoralisches Angebot (mit Robert Redford und Demi Moore) bekam Harrelson 1993 einen Raspberry Award für die schlechteste Nebenrolle verliehen. Nichtsdestotrotz gelang es ihm, sich zwei Jahre später in Oliver Stones bitterböser und bluttriefender Mediensatire Natural Born Killers in der ersten Liga der amerikanischen Charakterdarsteller zu etablieren.
1985 heiratete Harrelson Nancy Simon. Eigentlich wollten sie sich schon am zweiten Tag ihrer Ehe wieder scheiden lassen. Da das Standesamt aber schon geschlossen hatte, als sie diesen Plan fassten, blieben sie letztendlich zehn Monate lang verheiratet. Seit 1987 ist Harrelson mit Laura Louie liiert. Die beiden haben drei Töchter: Deni Montana (geb 28. Februar 1993), Zoe Giordano (geb. 22. September 1996) und Makani Ravello (geb. 3. Juni 2006). Am 28. Dezember 2008 gaben sich die beiden in Tijuana (Mexiko) das Ja-Wort. Die beiden leben mit ihren Kindern auf Hawaii. Ihre Nachbern sind Kris Kristofferson und Country-Legende Willie Nelson.
Harrelson setzt sich für die Legalisierung von Marijuana ein und ist seit 2003 für die National Organization for the Reform of Marijuana Laws tätig. Zuvor hatte er schon 1999 in dem Dokumentarfilm Grass: History of Marijuana in einer Rolle als Sprecher betätigt und dabei auf jegliche Gage verzichtet.
Ein weiteres Augenmerk Harrelsons ist die Ernährung. Er ist Veganer und lebt von Rohkost. Zusammen mit seiner späteren Frau Laura unterhielt Harrelson von 2001 bis 2009 die Internet Community Voice Yourself, die unter dem Motto transforming the world together gemeinnützige Projekte und Umweltschutzaktivitäten unterstützte und vernetzte. Harrelson trat in der Vergangenheit wiederholt als Redner bei Antikriegsdemonstrationen auf. Im Oktober 2009 erhielt er von der New York University die Ehrendoktorwürde für sein Engagement in Sachen Umweltschutz.
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