Alfred Hitchcock hat nie einen bekommen, Barbara Streisand hat den goldigen Kerl im durchsichtigen Hosenanzug entgegengenommen, und Woody Allen hat ihn sich mit der Post zuschicken lassen....
Die Geschichte von Hollywood's berühmtem Filmpreis garantiert eine spannende Mischung aus Kino-Historie und Skandalen.
Alleine in Deutschland werden jährlich fast hundert verschiedene Filmpreise verliehen, weltweit gibt es mehrere tausend Filmfestivals jährlich, doch IHN gibt es nur einmal... .....den OSCAR. Und über ihn, seine Entstehung und Geschichte, werden wir hier berichten.
Übrigens...wir tragen bei allen Filmen sowohl die verliehenen und als auch die nominierten Oscars in den Filmbeschreibungen mit ein. Sollten wir da einmal etwas übersehen, so sind wir für einen kurzen Hinweis dankbar !!
Geistiger Vater und Ahnherr war Louis B.Mayer, der kreative Kopf von Metro-Goldwyn-Mayer (MGM). Er traf sich Anfang 1927 mit dem Regisseur Fred Niblo, dem Schauspieler Conrad Nagel sowie dem Produzenten Fred Beetson in seiner Strandvilla in Santa Monica zu einem Gespräch. Der Hintergrund des Gespräches war folgender: Da die Gewerkschaften immer mächtiger wurden (die Studioangestellten waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht gewerkschaftlich organisiert), galt es, ihnen zuvor zu kommen. Die Idee war: Die Gründung einer eigenen Interessenorganisation für alle Filmschaffende, so daß die Gewerkschaften überflüssig sein würden, oder um sie zumindest im Zaum zu halten. Louis B.Mayer war nicht umsonst einer der mächtigsten Studiobosse Hollywoods, er war ein Fuchs im Aushecken, ein Meister im Manipulieren und ein Adler im Vollstrecken. Das Ergebnis dieses Gespräches: Es wurden für den 11. Januar 1927 die 33 wichtigsten Namen Hollywoods, unter anderem der Regie-und Produzenten-Star Cecil B.DeMille, die Warner-Brothers Jack und Harry Warner, die Leinwandidole Douglas Fairbanks senior nebst Frau Mary Pickford zu einem fröhlichen Bankett in das Ambassador-Hotel eingeladen. Louis B.Mayer hatte sich bestens vorbereitet, er sprach von der "Elite Hollywoods", die doch zusammenhalten müsse, und er sprach von der Gründung einer "Academy". Dies war ein besonders kluger Schachzug von ihm, waren doch die meisten von ihnen eben keine Akademiker, Hollywood hatte immer noch den Geruch eines Kuhdorfes und die Filmindustrie eher das Ansehen von Volksfesten und Schaustellern. Er bot den Anwesenden an, Gründungsmitglieder dieser ehrenwerten "Academy" zu werden, und er hatte daran gut getan. Alle 33 geladenen Gäste wählten sich einmütig zu Gründungsmitgliedern, Mayer selbst ließ sich gleich zum Chef des Planungskomitees wählen, und es war vollbracht: Die Gründung der
Am 27. Mai 1927 fand dann der erste öffentliche Auftritt statt. Douglas Fairbanks sen., der erste Präsident der Academy, verlies die Satzung, in der zum ersten Male der "Award of Merit" (Preis für besondere Auszeichnungen) erwähnt wurde. Darüberhinaus konnte jeder der Anwesenden Mitglied der Organisation auf Lebenszeit werden, was noch heute gilt. An diesem Abend wuchs die Anzahl der Mitglieder auf rund 250 Personen, heute sind es über 5.000
Das Gründungsmitglied Conrad Nagel sollte sich um das Design des Academy-Preises kümmern. Er bekam von Mayer 500 Dollar mit den Worten: "Denken Sie daran, wir wollen da nichts großartiges aufziehen!" (Das hat dann wohl nicht geklappt) Er beauftragte den Produktionsdesigner und MGM-Art-Director Cedric Gibbons (1893-1960) damit. Dieser konnte zu diesem Zeitpunkt nicht ahnen, daß er selbst 37 Mal für diese Trophäe nominiert werden würde und sie 11 Mal gewann. Er zählt noch heute zu den einflußreichsten Filmdesignern der Filmgeschichte. Gibbons zeichnete den Entwurf auf Papierservietten: Ein aufrecht stehender Mann auf einer Filmrolle, der ein Schwert in den Händen hält. Und so sieht er noch heute aus: Ca. 34 cm hoch, rund 3 Kg schwer, bestehend aus einer Legierung von Zinn und Kupfer, mit einer 24-Karat-Goldauflage. Seine offizielle Bezeichnung: "Award of Merit for Distinctive Achievements" Warum er dann (inoffiziell) OSCAR genannt wurde, ist nicht so ganz klar, da gibt es verschiedene Geschichten über die Herkunft des Namens. Tatsache ist aber, daß die Bezeichnung OSCAR wesentlich bekannter ist als die offizielle Bezeichnung.
Die Oscar-Verleihung erfolgt heutzutage in 24 verschiedenen Kategorien. Das war nicht immer so, angefangen hat es mit 12 Kategorien.
Zwischenzeitlich gab es verschienene Kategorien, die wieder abgeschafft wurden, wie z.B. die Unterteilung in Schwarz-Weiß-Filme und Farbfilme bei den Kategorien Ausstattung, Kostüme und Kamera. Die Kategorie "Zwischentitel" (das waren die geschriebenen Dialog-Tafeln der Stummfilme) gab es nur einmal, ganz zu Anfang. Auch die Kategorien "Regie-Assistenz" und "Choreographen" dauerten nur kurz an.
Damit ein Film für den Oscar nominiert werden kann, muß er bestimmte Voraussetzungen erfüllen.
Dann wird nominiert. Das geschieht folgendermaßen: Die Mitglieder der jeweiligen Kategorie (Branch Members) nominieren für Ihre Kategorie, also die Schauspieler nominieren die Schauspieler, die Regisseure die Regisseure u.s.w. Neben den "Branch Members" gibt es noch Gremien (Award Commitees), die für die Nominierung in den Kategorien zuständig sind, für die es keine Mitglieder gibt, z.B. "Bester Ton", "Specialeffects". Lediglich die Kategorie "Bester Film" wird von allen Mitgliedern nominiert. Dies alles geschieht in geheimer Wahl, und jeder gibt 2 Stimmen ab: eine für seine Kategorie, eine für den Besten Film. Aus diesen Nominierungen werden dann die 5 (oder 3, je nach Kategorie unterschiedlich) bestplazierten übernommen und in einer kleinen Feierstunde bekanntgegeben. Diese Nominierten Filme können sich die Academy-Mitglieder dann kostenlos im
Fortsetzung folgt...
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