Als Produzent, Drehbuchautor und Regisseur revolutionierte Geroge Lucas (geb. 14 Mai 1944) mit der Star Wars Saga das Science Fiction Genre in Film und Fernsehen. Eine ähnlich Rolle spielte seine Indiana Jones Reihe für das Abenteuerkino.
Lucas stammt aus Modesto in Kalifornien, wo er mit seinen Eltern und drei Schwestern aufwuchs. In seiner Freizeit las er gerne Abenteuergeschichten wie Robinson Crusoe, Huckleberry Finn, Die Schatzinsel und Tom Sawyer sowie Walt Disney und Superhelden Comics. Beim Fernsehen waren Science Fiction Serien wie Buck Rogers und Flash Gordon seine erste Wahl.
Sein Vater betrieb einen Schreibwarenladen, den Lucas später übernehmen sollte. Als Jugendlicher hatte dieser jedoch andere Pläne: Er bastelte lieber an seinem Auto herum und träumte davon Rennfahrer zu werden. Ein schwerer Autounfall, nach dem er zwei Tage im Koma lag, brachte ihn jedoch von diesem Ziel ab. Stattdessen studierte er am College Anthropolgie. Dabei besuchte er auch einige Kunstseminare, bei denen er ein entschiedenes Interesse an Cinematografie entwickelte. Konsequenterweise schlug er den Wunsch seines Vaters dessen Geschäft zu übernehmen ab, und studierte an der USC School of Cinematic Arts in Los Angeles.
Einer seiner ersten Mentoren dort war Haskell Wexler, der 1966 einen Oscar für Wer hat Angst vor Virginia Wolf gewonnen hatte und 1976 einen weiteren für Bound For Glory erhalten sollte. Wexler war von der experimentellen Kameraführung des Nachwuchstalents äußerst angetan und stand ihm mit Rat und Tat zur Seite.
Nach dem Bachelor Abschluss an der Filmhochschule wollte sich Lucas zunächst freiwillig bei der Armee melden. Er wurde jedoch aufgrund einer enormen Menge von Strafzetteln, die er wegen Geschwindigkeitsüberschreitungen bekommen hatte, abgelehnt .
So kehrte er 1967 an die USC zurück, um dort einen Master Abschluss zu erwerben. Dort drehte er den 15 minütigen Kurzfilm Electronic Labyrinth: THX-1138 4EB, der später die Grundlage für seinen ersten Spielfilm lieferte. Diese frühe Version von THX-1138 gewann den ersten Preis beim National Student Film Festival. Dank eines Stipendiums von Warner Brothers erhielt Lucas 1968 die Möglichkeit,an Der goldene Regenbogen von Francis Ford Coppola mitzuarbeiten. Die beiden freundeten sich an und gründeten 1969 die Produktionsfirma American Zoetrope. 1970 wirkte Lucas an der legendären Rolling Stones Dokumentation Gimme Shelter als Kameramann mit.
Die Spielfilmversion von THX-1138 sollte 1971 das einzige gemeinsame Projekt von Lucas und Coppola bei American Zoetrope bleiben. Warner, die den Science Fiction Film vertreiben sollten, verlangten eine Kürzung von fünf Minuten. Da sich Lucas und Coppola weigerten den Film nach den Wünschen des Vertriebs zu schneiden, musste Coppola 300.000 Dollar Vorschuss, die er von Warner bekommen hatte, zurückzahlen. Daraufhin konzentrierte sich Coppola auf sein eigenes Projekt Der Pate und Lucas gründete mit Lucas Films seine eigene Produktionsfirma.
Auf Anraten von Coppola arbeitete Lucas ein deutlich Mainstream orientierteres Drehbuch aus: American Graffiti. Der Teenager-Streifen, der teils autobiografische Züge aus Lucas eigenem Leben aufweist, wurde 1973 zum massiven Kassenschlager.
Danach hätte Lucas gerne Flash Gordon neu verfilmt. Er konnte die Rechte dazu jedoch nicht bekommen, so dass er ein eigenes Science Fiction Epos entwarf: Star Wars.
Die Arbeiten dazu gestalteten sich als äußerst langwierig und kompliziert. Lucas hatte das ursprüngliche Budget von 3 Millionen Dollar schon vor Fertigstellung überzogen und musste Fürchten, dass der Film vielleicht nie fertiggestellt werden könne. In dieser angespannten Atmosphäre hatte er zudem größere Probleme mit Cast & Crew. Harrison Ford sagte ihm seine Meinung zu einem seiner Dialoge mit folgenden Worten recht deutlich: „Das ist ja furchtbar! George, so einen Mist kann man vielleicht in eine Maschine tippen, aber sprechen kann man es auf gar keinen Fall.“ Lucas brach während der Dreharbeiten sogar einmal nach eine Schwächeanfall zusammen. Dem Stress des Regieführens setzte sich Lucas aufgrund dieser Erfahrungen erst zwanzig Jahre später bei Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung erneut aus.
Star Wars wurde im Mai 1977 in lediglich 32 amerikanischen Kinos uraufgeführt. Wiedererwarten wurde der Film jedoch legendär erfolgreich und ermöglichte Lucas die Arbeit an weiteren Projekten, wie der Indiana Jones Reihe und den Fortsetzungen zu Krieg der Sterne, bei denen er seine Mitwirkungen jedoch auf Produktion und Drehbuch beschränkte.
Was sein Privatleben anbelangt, gibt sich Lucas in der Öffentlichkeit äußerst bedeckt. 1969 heiratete er Marcia Griffin. Die beiden adoptierten 1981 ihre Tochter Amanda und ließen sich der er sich 1983 scheiden. Später hat Lucas noch zwei weitere Kinder adoptiert: Katie und Jett. Nach der Trennung von Griffin war Lucas längere Zeit mit Country Sängerin Linda Ronstedt liiert.
Sie haben noch keine Artikel in Ihrem Warenkorb.