Von 1958 bis 2002 wurde Paul Newman für insgesamt neun Oscars nominiert. Neben einem Sonderoscar für sein Lebenswerk (1986) gewann er 1987 den Academy Award für den besten Hauptdarsteller mit Martin Scorseses Die Farbe des Geldes. Newman gilt als der Mann mit den berühmtesten blauen Augen der Filmgeschichte.
Newman kam in Cleveland Ohio am 26. Januar 1925 als Sohn eines Sportgeschäftinhabers zur Welt. Schon in der Schule beteiligte er sich an Theateraufführungen. Sein erster Versuch zu studieren endete kläglich. Newman wurde von der Ohio University wegen schlechten Benehmens verwiesen. Anschließend versah er drei Jahre Dienst bei der amerikanischen Kriegsmarine. Nach dem Krieg studierte er zunächst am Kenyon College und der Yale Drama School, bevor er seiner Schauspielausbildung am berühmten New York Actors Studio den letzten Schliff gab.
Seinen Lebensunterhalt verdiente Newman zunächst mit kleinen Fernsehrollen und Broadwayengagements als Zweitbesetzung. Mit zunehmendem Erfolg beim Theater und Hauptrollen in erfolgreichen Stücken wurde Hollywood auf Newman aufmerksam. Warner Bros. nahmen das junge Talent unter Vertrag und Newman gab sein Leinwanddebüt 1954 in dem epischen Historienfilm Der silberne Kelch. Newman war mit seiner Rolle als griechischer Sklaven Basilius selbst überhaupt nicht zufrieden und zog sich ans Theater zurück. Er schaltete sogar eine Anzeige in einer Zeitung, in der er sich für seine Rolle in dem Film bei den Zuschauern entschuldigte. Trotz Newmans pessimistischer Einschätzung der eigenen Leistung erhielt er für den Film einen Gloden Globe als bester Nachwuchsdarsteller.
Gerne hätte er eine Rolle in Jenseits von Eden übernommen. Bei Probeaufnahmen mit James Dean fiel er jedoch durch und der Job wurde an Richard Davolos vergeben.
Mehr Glück hatte Newman mit der Hauptrolle in dem Boxerdrama Die Hölle ist in mir. Die Presse verglich ihn mit Marlon Brando und weitere attraktive Filmangebote ließen nicht lange auf sich warten.
1958 gelang Newman der internationale Durchbruch. Für Der lange heiße Sommer erhielt er in Cannes den Preis für den besten Schauspieler und Die Katze auf dem heißen Blechdach brachte ihm seine erste Oscarnominierung ein. Es folgte ein überaus produktives und erfolgreiches Jahrzehnt für Newman, aus dem zahlreiche Kinoklassiker resultieren: Exodus (1960), Haie der Großstadt (1961), Der Wildeste unter Tausend (1963), Ein Fall für Harper (1966), Der zerrissene Vorhang (1966), Man nannte ihn Hombre (1967), Der Unbeugsame (1967) und Zwei Banditen (1969).
Ab den Siebzigern reduzierte Newman seine Mitwirkung bei Filmproduktionen deutlich. Dennoch blieb er ein Garant für beste Schauspielerei und Erfolg. Zu den Höhepunkten seiner späteren Karriere zählen u.a.: Das war Roy Bean (1972), Der Clou (1973), Flammendes Inferno (1974), Schlappschuss (1977), The Verdict – Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit (1982), Die Farbe des Geldes (1986), Hudsucker - der große Sprung (1994), „Nobody’s Fool – Auf Dauer unwiderstehlich“ (1994) und Road to Perdition (2002).
Newman war zweimal verheiratet. Aus seiner ersten Ehe mit Jackie Witte stammten drei Kinder: Susan Kendall, Stephanie und Scott. Sohn Scott, der ebenfalls die Schauspiellaufbahn einschlug, verstarb 1978 nach einer Überdosis Heroin. Daraufhin gründete Newman die Scott Newman Center for drug abuse prevention. Seit 1958 war er mit Joanne Woodward verheiratet, mit der er drei weitere Töchter hat. Woodward war ebenfalls eine erfolgreiche Schauspielerin und hatte 1958 den Oscar für die beste Hauptdarstellerin mit Eva mit den drei Gesichtern gewonnen. Die beiden traten zusammen in zehn Kinofilmen auf.
Newman rückte durch sein politisches Engagement oft ins Licht der Öffentlichkeit. So wurde er von Präsident Nixon aufgrund seines Engagements gegen den Vietnamkrieg auf einer Liste seiner größten Feinde geführt. Newman verstand dies als Auszeichnung. In späteren Jahren engagierte sich Newman beispielsweise für die Opfer des Kosovokriegs und war darum bemüht, ein Bewusstsein für die Probleme der globalen Erwärmung zu schaffen.
Seit den Dreharbeiten zu Indianapolis – Wagnis auf Leben und Tod (1969) interessierte sich Newman für Motorsport, den er fortan auch selbst aktiv betrieb. Seinen größten Erfolg erreichte Paul Newman 1979 bei 24 Stundenrennen von Le Mans im Team mit dem Deutschen Fahrer Rolf Stommelen, mit einem zweiten Platz.
2007 gab Newman in der Sendung Good Morning America seinen Rücktritt als Schauspieler bekannt. Im Juni 2008 tauchten in den Medien erstmals Meldungen auf, die berichteten, dass Newman an Lungenkrebs leidet. Im August verschlechterte sich sein Zustand rapide. Ohne Hoffnung auf Genesung brach Newman die Behandlung ab und kehrte in sein Haus in Wesport (Connecticut) zurück. Dort verstarb er am 26. September in Gesellschaft seiner Familie und enger Freunde.
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