Was Ed Wood für die USA und Jess Franco für Spanien ist, ist Uwe Boll (geb. 2. Juni 1965) für Deutschland: Der ungekrönte König des Trash-Films. Die Handlungen seiner Filme bestechen durch grandiose Logik-Ferne und die Dialoge triefen vor Plattitüden. Damit sind die berühmt berüchtigten „Bollwerke“ ein gefundenes Fressen für alle Trash-Fans, bei denen er einen ausgeprägten Kult-Status inne hat. Mit fünf seiner Filme konnte sich der Regisseur, Produzent und Drehbuchautor in der IMDB Liste der schlechtesten 100 Filme aller Zeiten platzieren.
Geboren wurde Boll im nordrhein-westfälischen Wermelskirchen. Laut seiner Vita studierte er Regie in München und Wien. Danach absolvierte er ein Studium der Literaturwissenschaft, das er mit einer Promotion abschloss.
Seit 1991 unterhält Boll die BOLU Filmproduktions- und Verleih GmbH (bis 1998 zusammen mit Frank Lustig). Von 2000 bis 2007 finanzierte er seine Filme über einen Investmentfond. Aus Kostengründen wurden viele seiner Filme in Kanada gedreht und lediglich die weitere Verarbeitung des Materials fand in Deutschland statt.
Bei einem gewichtigen Teil seines Outputs handelt es sich um Adaptionen von Videospielen. In einem Interview für den englischen „Guardian“, meinte Boll, dass er sich aus dem Filmgeschäft zurückziehen würde, falls eine entsprechende Petition eine Millionen Unterzeichner finden würde. Nachdem sich im Internet über 300.000 Unterzeichner fanden, konterte Boll via einer Videobotschaft an die Netzgemeinde, in der er zu einer Pro-Boll Petition aufrief, die sicher eine Millionen Unterzeichner bekommen würde. Zudem meinte er, dass wenn sich die Leute seine Filme nur richtig ansehen würden, sie auch sein wahres Genie erkennen würden. Diese Aussage ist aber noch gar nichts gegen das Boll Interview, das auf Spiegel Online am 24.09.2007 publiziert wurde. Dort meinte Boll über seinen damals aktuellen Streifen „Schwerter des Königs – Dungeon Siege“: "Damit wollen wir gegen „Herr der Ringe“ anstinken!" Der Mann ist einfach ein Gesamtkunstwerk!
Dies sahen die Juroren der „Goldenen Himbeere“ wohl ähnlich, da sie ihm 2009 den „Worst Career Achievement“ Award für sein Lebenswerk verliehen.
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